OB Nimptsch bleibt dabei Melbbad schließt in den Ferien

BONN · Die Stadt Bonn bleibt dabei: Das Hardtbergbad und das Melbbad müssen sich die Badesaison miteinander teilen, beide Freibäder öffnen wegen Personalmangels im Sommer nur nacheinander, nicht gleichzeitig.

Damit tritt ein, was Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch in den vergangenen Tagen viel Kritik einbrachte: Das Melbbad öffnet nur noch bis zum 13. Juli und schließt dann, damit ab dem 14. Juli bis zum 31. August der Freibadteil im Hardtbergbad öffnen kann. So ist es geplant. Es sei denn, der neue Stadtrat beschließt in seiner ersten Sitzung am Montag, 23. Juni, etwas anderes oder übernimmt die Verantwortung, die Bäder mit weniger Fachpersonal zu "fahren".

Nimptsch erklärte am Donnerstag in einer Pressekonferenz noch einmal seine Beweggründe, warum man nach den beiden Badeunfällen im Hardtbergbad nicht mehr mit einer "auf Kante" genähten Personalsituation in die Saison gehen wollte und deshalb eine Neubewertung stattfand. "Wir haben im Verwaltungsvorstand einmütig entschieden, dass die Sicherheit vorgeht." Das sei keine einsame Entscheidung des OB gewesen.

"Der Bürger", so Nimptsch, "muss jetzt drei Kilometer weiter zum Schwimmbad fahren, das halten wir für angemessen." Gleichwohl bemühe man sich weiter um die Einstellung von Fachkräften, um beide Bäder doch noch gleichzeitig öffnen zu können. Aber die Hoffnung schwindet mit jedem Tag, an dem keine Bewerbungen eintrudeln. "Das kann bis zum Ende der Saison eng werden", sagte Sportamtsleiter Martin Herkt.

Er nannte auch Gründe, warum die Stadtverwaltung das von der CDU angeregte Einschicht-Modell - mit Werktags-Öffnungszeiten von nur 11 bis 18 Uhr oder 12 bis 19 Uhr in jedem Freibad - ablehnt: Die Badegäste würden bei gutem Wetter eine frühere Schließung am Abend vermutlich nicht akzeptieren.

Für das Personal sei nach der Öffnungszeit die Arbeit ja noch nicht vorbei, weil noch die Reinigung und das Leeren der Mülltonnen anstünden. Außerdem verprelle man mit dieser Lösung die Frühschwimmer und treffe letztlich die Gäste aller Bonner Freibäder. "Insofern wäre diese Lösung eine größere Einschränkung für die Bonner Bürger als nur ein Bad im Wechsel zu öffnen." Auch für das Fachpersonal sei eine Badrotation nicht einfach. Die Schwimmmeister müssten dann in einem fremden Bad die Technik bedienen, die sie nicht kennen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Der Macke vom Müll
Neue Folge des Crime-Podcasts „Akte Rheinland“ Der Macke vom Müll
Aus dem Ressort