Hofgarten-Mensa der Uni Bonn Essen zum Mitnehmen gibt es jetzt mit Mehrweggeschirr

Bonn · Die Mensa am Hofgarten Bonn stellt von Einweg- auf Mehrweg-Geschirr um, wenn Studierende ihr Essen mitnehmen möchten. Wie funktioniert das System?

 Die Mensa in Bonn verzichtet ab sofort auf Einweggeschirr.

Die Mensa in Bonn verzichtet ab sofort auf Einweggeschirr.

Foto: Benjamin Westhoff

Vor vier Jahren wurden die Logi-Cups an der Uni und in den Mensen Bonns eingeführt. Jetzt gehen die Uni und das Studierendenwerk Bonn einen Schritt weiter. Aus Einweg-Geschirr zum Mitnehmen und Wegwerfen wird Mehrweg.

„Wir haben alle die Müllberge gesehen, die die letzten Jahre gebracht haben. Wir hatten in der Mensa nachhaltigeres Einweggeschirr, trotzdem zum Wegwerfen“, erklärt Robert Anders, Pressesprecher des Studierendenwerks Bonn. Auch Students for Future und das Green Office haben das neue Mehrwegsystem mit initiiert und ist Teil vom neuen Mensakonzept. „Wir begrüßen das neue System sehr und finden das gut, dass die Uni und das Studierendenwerk den Schritt gehen“, sagt Lene Remshagen vom Green Office der Uni Bonn.

Auch Helena Flesch von den Students for Future ist zufrieden mit dem neuen Mehrwegsystem. „Wir setzen uns Schritt für Schritt dafür ein, dass die Mensa nachhaltiger wird, das ist ein guter Anfang.“ Ihre Kollegin Karolina Draczyk schließt sich der Meinung an: „Ich finde gut, dass man den Mensagästen Nachhaltigkeit zeigt und quasi beibringt, indem es das Mehrwegsystem gibt.“

Das Konzept von Relevo bringt eine App mit sich. „An der Essensausgabe sagt man, dass man sein Essen mitnehmen möchte, und bekommt eine Schüssel oder eine Box mit Trennern“, erklärt Lasse Kohl, Werkstudent bei Relevo. „Die Box muss eingescannt werden, und in der App ist sichtbar, welche Boxen man ausgeliehen hat“, so Kohl.

Anders erklärt die Idee: Die Mehrwegprodukte gehen nicht mit Pfand einher, das System sollte so günstig wie möglich sein und auch einen möglichst geringen Aufwand mit sich bringen. „Die Studierenden sollen so wenig wie möglich investieren müssen“, betont er. An der Kasse müssen die Mensagäste die App zeigen und bestätigen, dass sie die Box ausgeliehen haben. Es entfällt eine Reinigungspauschale von 20 Cent pro Box, die auf den Essenspreis gerechnet wird. Ein Eintopf kostet dann 1,20 Euro.

Innen heiß, außen anfassbar

„Ich finde das richtig gut, dass es jetzt ein Pfandsystem gibt“, sagt Julian Arnold, Student aus Bonn. Er steht mit seiner Schüssel in der Mensa, bereit, Richtung Arbeit zu spazieren. „Ich hole mir mittags immer eine Suppe oder einen Eintopf. Früher war das viel Müll jeden Tag. Dass man jetzt ein Mehrwegsystem hat, finde ich gut“, nickt er zufrieden. Er hält die Suppe entspannt fest, der Kunststoff der Boxen ist nicht wärmeempfindlich und halten das Essen damit warm. Dazu kommt, dass die Boxen 1500-mal wiederverwendet werden könnten, erklärt Kohl.

Wichtig ist, dass die Studierenden die Produkte wieder zurückbringen, denn sonst entstehe kein Kreislauf, so Anders. Es ist egal, an welchen Standort das Geschirr zurückgebracht wird, denn Relevo beliefert etwa 1500 Stellen in Deutschland. Insgesamt 14 Tage haben die Nutzer Zeit, das Geschirr zurückzubringen.

Aktuell hat die provisorische Hofgartenmensa keine eigenen Möglichkeiten, das zusätzliche To-Go-Geschirr zu spülen, deswegen wird es in die Campo-Mensa nach Poppelsdorf gebracht. Die Mensa am Venusberg und auch in Sankt Augustin spülen das Geschirr selbst, so Anders.

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