Ratssaal Menschen aus 36 Nationen nehmen Einbürgerungsurkunden entgegen

BONN · "Die Sprache war schon eine Herausforderung." Patricia Othieno lächelt ein wenig verlegen. Die geborene Uganderin ist soeben Deutsche geworden. Gemeinsam mit 83 anderen Menschen nahm sie am Mittwoch ihre Einbürgerungsurkunde aus der Hand von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch in Empfang.

Kerstin Palma (Zweite von links) nimmt mit ihren Eltern die Urkunde entgegen.

Kerstin Palma (Zweite von links) nimmt mit ihren Eltern die Urkunde entgegen.

Foto: Barbara Frommann

Der Ratssaal im Stadthaus war gut gefüllt; die meisten der neuen Staatsbürger kamen mit ihrer Familie oder, wie Othieno, mit Freunden zu der feierlichen Übergabe. Die 54-Jährige arbeitet als Chefsekretärin im Klimasekretariat der UNO und lebt schon seit über 18 Jahren in Bonn. "Vorher war ich an der Botschaft beschäftigt.

Wenn man sich in einem so internationalen Umfeld bewegt, spricht man zwangsläufig hauptsächlich englisch. Als ich mir sicher war, dass ich meine Zukunft hier in Bonn sehe, musste ich also zunächst an meinem Deutsch arbeiten." Aus 36 Nationen stammen die Eingebürgerten. Knapp 1000 Menschen werden in der Bundesstadt jedes Jahr eingebürgert.

"Dahinter stehen die unterschiedlichsten Schicksale und Lebenswege", so Nimptsch, der seine Ansprache mit einem klaren Bekenntnis zur Integration verband: "Wir wollen Benachteiligungen vermeiden und Toleranz und Respekt fördern. Die Voraussetzung dazu ist Verständigung." Das sieht auch Ramen Kamenor so. Der 29-Jährige kommt aus Bulgarien und lebt seit acht Jahren am Rhein.

"Für einen Unionsbürger ist der Schritt ohnehin nicht so riesig", findet der Jurastudent. "Ich sehe meine Zweisprachigkeit als große Chance." Nach der Rede wurden die Anwesenden einzeln nach vorne gebeten und nahmen ihre Urkunden in Empfang: Richtig stolz ist Liliana Palma. Mit dem Handy filmt sie die Einbürgerung ihrer Tochter Kerstin.

Die 46-jährige Ecuadorianerin lebt seit mehr als zehn Jahren mit ihrem Mann und zwei Kindern in Bonn - gestern nahm die 16-Jährige als erste aus der Familie ihre Einbürgerungsurkunde in Empfang. "Wir fühlen uns in Bonn zu Hause und sehen unsere Zukunft hier in der Stadt, auch wenn die Kinder mal groß und aus dem Haus sind."

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