Stadt Bonn verabschiedet Chefplaner Michael Isselmann geht in den Ruhestand

Bonn · Seit seinem Dienstantritt 1999 als Leiter des städtischen Planungsamts hat sich auf beiden Seiten des Rheins viel verändert. Nun geht der 61-Jährige am 31. Mai in den Ruhestand.

 Michael Isselmann

Michael Isselmann

Foto: Benjamin Westhoff

Wenn Michael Isselmann am Schreibtisch sitzt, wandert sein Blick oft auf die Luftbildaufnahme, die in seinem Büro hängt. Sie zeigt das frühere Bundesviertel noch ohne Post Tower, Telekom-Neubauten und WCCB. Seit seinem Dienstantritt 1999 als Leiter des städtischen Planungsamtes hat sich auf beiden Seiten des Rheins viel verändert. Am 31. Mai wird Isselmann die Aufnahme abhängen und einrollen. Der 61-Jährige geht in den Ruhestand.

„Nach 38 Jahren Berufsleben muss das erlaubt sein“, erklärt der Amtsleiter und lacht. Als 1999 Parlament und Regierung nach Berlin zogen, wechselte Isselmann von Trier nach Bonn: „Die Stadt hat mich gereizt. Ich wusste, dass nach dem Umzugsbeschluss in Bonn nicht die Lichter ausgehen würden.“ So begleitete der Diplom-Ingenieur den Strukturwandel Bonns von der Hauptstadt zur Bundesstadt beinahe von der ersten Stunde an und ist überzeugt: „Der Strukturwandel ist gut gelungen. Die Dynamik habe ich nicht erwartet, wie schnell sich alles positiv entwickelt hat.“

Diese Entwicklung des früheren Regierungsviertels zum Bundesviertel sei für ihn auch das Highlight in seiner Laufbahn gewesen. Und was hat sich in dieser Zeit für ihn wesentlich verändert? „Der Dialog zwischen Verwaltung und Bürgern ist intensiver geworden, die Fragestellungen sind komplexer. Das gilt aber nicht nur für Bonn“, sagt er. Wichtig sei für ihn immer gewesen, dass man bei der Suche nach Lösungen am Ende auch eine fundierte Entscheidung trifft. „Ich glaube, das ist uns in den meisten Fällen gut gelungen.“

Stelle wird ausgeschrieben

So ganz aufs Altenteil will sich der gebürtige Gelsenkirchener, der mit seiner Frau in Bad Honnef lebt, nicht zurückziehen. So wird er im Beirat einer neu gegründeten Arbeitsgruppe des Bundesinnenministeriums mitwirken, die sich mit Fragen der künftigen Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit beschäftigt. „Da geht es unter anderem um das Älterwerden und um Inklusion in unserer Gesellschaft“, erklärt er. Auch will er sich als Mitglied der Architektenkammer weiter in der Aus- und Fortbildung engagieren. Eine ganz neue Erfahrung wird für ihn, der keine eigenen Kinder hat, sicher seine Aufgabe ab dem nächsten Schuljahr in einer Grundschule in Eitorf. „Meine Nachbarin ist Lehrerin dort und hat mich gefragt, ob ich nicht ihren Schülern vorlesen und mit ihnen werken will. Da konnte ich nicht nein sagen.“ Ja, und sein Hobby Malen wolle er wieder aufleben lassen.

Die Stelle Isselmanns wird jetzt laut Presseamt ausgeschrieben. Bis zur Neubesetzung wird Vize-Amtschef Guido Schlottmann die Leitung übernehmen.

Auf GA-Nachfrage, wie es mit dem städtischen Liegenschaftsbereich und dessen von der Politik vielfach kritisierten Abteilungsleiter weitergehe, sagte Stadtsprecherin Monika Hörig: „Die Verwaltung denkt derzeit intensiv über eine Neuausrichtung des Bereichs Liegenschaften nach. Zu Personalien äußert sich die Stadtverwaltung nicht.“

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