Vorwurf der Verantwortungslosigkeit Mieterbund kritisiert Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Bonn · Heftige Kritik an der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) übt der Mieterbund. Während Bonn weiter wachse, halte die Wohnraumentwicklung in der Bundesstadt in keiner Weise Schritt mit der Entwicklung.

Die Folge seien steigende Mieten. "Gerade die Bima als staatliches Wohnungsunternehmen kommt ihrer Verantwortung in keiner Weise nach", meint Bernhard von Grünberg, Vorsitzender des Mieterbunds.

Das Finanzministerium als Eigentümer der Bima habe ihm mitgeteilte, bei einem Bestand von 1232 Wohneinheiten bei der Bundesanstalt stünden 10,71 Prozent (132 Wohneinheiten) leer.

Davon seien jedoch nur 45 Wohnungen vermietbar. Die übrigen 86 müssten erst saniert werden. "Eine derart hohe Leerstandsquote in einer boomenden Stadt wie Bonn ist ein Skandal und das Ergebnis jahrelanger Versäumnisse", kritisiert von Grünberg.

Eklatante Missstände

Die Bima wehrt sich gegen die Vorwürfe, sie wäre untätig. "Hauptgrund für den Leerstand ist ganz wesentlich der bauliche Zustand der Wohneinheiten, die nicht vermietungsfähig sind", teilte deren Pressestelle dem GA auf Anfrage mit.

Die Bima führe seit Jahren Sanierungsmaßnahmen, beispielsweise in Tannenbusch durch. Um die Sanierungen dort zu beschleunigen, habe man Rahmenverträge mit einer Reihe von Gewerken geschlossen.

Seit Mitte August seien elf Wohnungen fertiggestellt. Innerhalb von sechs Wochen ließen sich sieben Wohneinheiten erneuern. Auf von Grünbergs Vorwurf, die Bima habe jahrelang den schlechten Bauzustand ignoriert, reagierte die Bima nicht.

Der stellvertretende Vorsitzende des Mieterbunds, Peter Kox, beschreibt eklatante Missstände in den Tannenbuscher Wohnungen. Er nennt einen Fall, in dem einer Familie von einem Gutachter geraten wurde, sich von ihren Möbeln zu trennen.

Grund sei extremer Schimmel in der Wohnung gewesen, der sich auf die Einrichtung übertragen habe. (kph)

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