Millimeterarbeit an der Kennedybrücke

Schwimmkran setzt 52 Meter langes Stahlbauteil ein - Am Dienstag die gleich Prozedur auf der Beueler Seite

  Präzision am Bonner Rheinufer:  Kranführer und Kapitän der "Atlas" fahren mit dem Bauteil ganz langsam an die Kennedybrücke heran. Dort warten schon Arbeiter, um es einzusetzen und dann mit der Altkonstruktion zu verschweißen.

Präzision am Bonner Rheinufer: Kranführer und Kapitän der "Atlas" fahren mit dem Bauteil ganz langsam an die Kennedybrücke heran. Dort warten schon Arbeiter, um es einzusetzen und dann mit der Altkonstruktion zu verschweißen.

Foto: Max Malsch

Bonn. Millimeterarbeit an der Kennedybrücke: In der bisher spektakulärsten Aktion bei der Verbreiterung des Bauwerks nahm Schwimmkran "Atlas" am Montag ein 52 Meter langes und 114 Tonnen schweres Stahlbauteil an den Haken und dirigierte es zur Brücke. Nachdem bereits die kleineren Mittelteile auf diese Weise eingesetzt wurden, hatten viele Schaulustige am Ufer am Montag noch mehr Grund zum Staunen.

Der Blick aufs Ereignis war gut, es blies kein Lüftchen, auch wenn der Regen pünktlich einsetzte, als der Kranführer nach langer Vorarbeit um 10.35 Uhr das eigens in Hannover gefertigte und in Duisburg montierte Stahlteil vom Schlepper anhob. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Prozedur nichts für Formel-1-Fans: Denn der Kran hievte seine Last im Zeitlupentempo nach oben und fuhr dann ebenso langsam an die Brücke heran.

Gleichwohl hielten am Ufer die Kiebitze den Atem an. Wie schwierig das Einpassen war, zeigt der erste Versuch: Der ging schief, und der Kranführer musste den Stahlträger noch einmal neu ansetzen. Noch größere Probleme beim zweiten Anlauf: Es passte einfach nicht, die Zeit verrann. Überstehende Schweißnähtee mussten mit einer Flex entfernt werden.

Bis zum Abend dauerte es deshalb, bevor der Kran das Bauteil vom Haken lösen konnte. Am Dienstag ab 9 Uhr folgt Teil zwei der Aktion, wenn am Beueler Ufer ein baugleicher Stahlträger eingesetzt wird. Sogar zwei Schwimmkräne sind nötig, wenn am Dienstag, 23. Juni, das 90 Meter lange und 350 Tonnen schwere Mittelstück eingebaut wird. Dafür wird ab 10 Uhr sogar der Schiffsverkehr für sechs Stunden gesperrt.

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