“Ich hatte Gänsehaut“ Bonnerin wird „Vize Miss Germany“

Bonn · Catharina Convents aus Bonn hat sich bei „Miss Germany“ für das Thema Kinderwunsch mit künstlicher Befruchtung stark gemacht. Auch wenn sie nicht als Siegerin hervorgeht, hat sie „nur gewonnen“, sagt sie.

Bonnerin Catharina Convents (3.v.l.) konnte sich bei der Miss-Germany-Wahl nicht durchsetzen.

Bonnerin Catharina Convents (3.v.l.) konnte sich bei der Miss-Germany-Wahl nicht durchsetzen.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Am Samstag fand das Finale von Miss Germany im Europapark Rust statt. Die Bonnerin Catharina Convents stand als eine der zehn Finalistinnen auf der Bühne. Die Frauen haben sich gegen 15.000 andere Bewerberinnen durchgesetzt. „Es war ein grandioses Event und ein atemberaubendes Gefühl, auf so einer großen Bühne stehen zu dürfen und meine Mission zu vertreten. Das würde ich jeden Tag wieder tun“, resümiert Convents. Vor Ort waren circa 600 geladene Gäste.

Miss Germany will weg vom Image des Schönheitswettbewerbs

Das Unternehmen will weg vom Image des Schönheitswettbewerbs. Stattdessen wollen die Verantwortlichen nach eigener Aussage eine Plattform für Frauen bieten, die „Verantwortung übernehmen“. Entscheidend seien dabei die Missionen der Kandidatinnen sowie die Bewertungskriterien Professionalität, Inspirationsfähigkeit und Entwicklungspotenzial. In der Jury saßen unter anderem Choreograf und Model Bruce Darnell sowie die Autorin Monica Meier-Ivancan. Fernsehmoderatorin Frauke Ludowig und ihre Tochter Nele führten durch den Abend. „Ich hatte Gänsehaut, während ich meinen einmütigen Pitch vortrug. Es war so still im Saal und eine ganz besondere Stimmung“, berichtet Convents.

Schicksalsschlag und Tanzkarriere

Die Bonnerin erhielt nach einer OP die Nachricht, keine Kinder mehr auf natürlichem Weg bekommen zu können. „Ich war schockiert und fiel in ein tiefes Loch“, sagt sie. Viel innere Arbeit und Ruhe halfen ihr, ihr Schicksal zu akzeptieren und ihren Körper anzunehmen. „Mein Leben war nicht immer voller Glitzer. Nicht jede Frau hat zudem die finanziellen Mittel, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Dafür werde ich mich weiter stark machen“, so Convents.

Die gelernte Bekleidungstechnikerin führt aktuell das „Atelier Katia by Katia Convent“ in Bonn West mit 18 Angestellten. Zuvor war sie 17 Jahre im Tanzsport aktiv. Sie erkämpfte sich mehrfach Deutsche-, Europa- und Weltmeister-Titel in den Kategorien Ballett, Showdance, Modern und Jazz. Ihr Geschäft ist auf Tanz-, Braut- und Abendmode spezialisiert und stattet unter anderem die Kandidaten der RTL-Serie „Let’s Dance“ mit Kostümen aus.

Wie es jetzt für Convents weitergeht? „Ich werde weitermachen wie bisher. Das Thema Kinderwunsch mit künstlicher Befruchtung muss enttabuisiert werden. Unser Körper ist Fundament für neues Leben und sollte sein Potenzial voll entfalten dürfen“, sagt sie. Die Reise mit Miss Germany hat für Convents im Juni 2022 angefangen. „In all der Zeit habe ich viel über mich gelernt. Auch das es ok ist, Emotionen zu zeigen und sich nicht zu verstecken. Allein daher habe ich nur gewonnen. Besonders für die Freundschaften, die unter den Kandidatinnen entstanden sind, bin ich sehr dankbar“, sagt sie.

25.000 Euro Preisgeld für Jugendarbeit für Kira Geiss

Als Miss Germany 2023 geht die 20-Jährige Kira Geiss aus Magdeburg hervor. Sie setzt sich für das Thema Jugendarbeit im evangelischen Kirchenkreis ein. Für Ihre Vorhaben erhält sie eine Siegerprämie von 25.000 Euro. Diese ist an die Mission der Kandidatin geknüpft und wird in diesem Jahr das erste Mal vergeben. Alle übrigen neun Finalistinnen dürfen sich „Vize Miss Germany“ nennen.

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