Ermekeilkaserne in Bonn Mit Corona infizierte Mutter: Neugeborenes negativ getestet

Bonn · Nachdem eine Bewohnerin der Ermekeilkaserne kurz nach der Geburt ihres Kindes positiv auf das Coronavirus getestet worden war, gab es nun Entwarnung: Coronatests beim Baby und auch bei den betreuenden Hospital-Mitarbeitern fielen negativ aus. Die Stadt Bonn hat derweil die aktuellen Corona-Fallzahlen veröffentlicht.

Ermekeilkaserne in Bonn: Mit Corona infizierte Mutter: Neugeborenes negativ getestet
Foto: Benjamin Westhoff

Aufgrund der GA-Berichterstattung über die junge Bewohnerin der Erstaufnahmeeinrichtung in der früheren Ermekeilkaserne, die am vorigen Samstag im Sankt-Marien-Hospital (GFO-Kliniken) ein Kind geboren hat, hat sich jetzt die Daniela Kreuzberg, Kaufmännische Direktorin des Hospitals, zu Wort gemeldet.

Die junge Mutter war, wie berichtet, im Krankenhaus positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Inzwischen liege auch das Testergebnis für die ärztliche Mitarbeiterin vor, die die schwangere Frau im Kreißsaal vom Rettungsdienst in Empfang genommen hat. Sie sei Covid-negativ getestet worden. Das neugeborene Kind ebenfalls, so Kreuzberg. "Das zeigt, dass die Versorgung der schwangeren Frau und ihres neugeborenen Kindes sowie die ergriffenen Schutzmaßnahmen bei uns im Hause sehr gut funktioniert haben", betonte Kreuzberg.

Obwohl die werdende Mutter in der Flüchtlingsunterkunft zunächst negativ getestet worden sei, wurde sie im Marienhospital als Risikopatienten eingestuft. Denn das Hospital und die anderen Bonner Geburtskliniken befänden sich in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt. Man wisse, dass es in der Flüchtlingsunterkunft zu vermehrten Infektionen mit dem Corona-Virus gekommen sei. "Daher waren wir auf die Situation gut vorbereitet."

Ein negatives Testergebnis sei stets eine Momentaufnahme. Es könne in der Inkubationsphase dennoch eine Infektion vorliegen, die nur im Moment des Testes noch nicht nachweisbar sei. "Deshalb haben wir die werdende Mutter trotz des negativen Testergebnisses in der Flüchtlingsunterkunft vorsichtshalber wie eine Covid-positiv getestete Person behandelt und dann später noch einmal selbst getestet. Denn ein potenzielles Risiko war gegeben. Unser eigener Test hat dies dann auch wenige Tage nach der Aufnahme ins Krankenhaus bestätigt", erklärte Kreuzberg.

Dieses Beispiel zeige, dass alle Abläufe und Vorsichtsmaßnahmen im Marienhospital für Mutter, Kind und die Mitarbeitenden gut und vorbildlich gegriffen hätten. Kreuzberg: "Ich will damit unterstreichen, dass wir alles dafür tun, mögliche Infektionsrisiken bestmöglich zu minimieren."

Mutter und Kind seien wohlauf. Das Kind sei etwas zu früh auf die Welt gekommen und habe Anpassungschwierigkeiten gehabt. Es sei deshalb zunächst auf die Frühchenstation verlegt worden und unter Einhaltung entsprechender Hygienerichtlinien mit abgepumpter Muttermilch ernährt worden.

Das Neugeborene wurde, so Kreuzberg, am Samstag in enger Abstimmung mit dem städtischen Gesundheitsamt und der Familienhebamme wieder zu seiner Mutter gebracht.

Die Stadt Bonn teilte derweil am Sonntag mit, dass es eine aktuelle kumulierte Zahl der Corona-Infektionen „derzeit nicht ermittelbar“ sei. Die Stadt habe am Sonntag keine Zahl akut Erkrankter erhalten und es sein kein größerer Ausbruch bekannt geworden, so dass sich die aktuelle Zahl von insgesamt 666 Infektionen nicht wesentlich verändert haben könne. Es gibt aktuell in Bonn 480 Personen, die als genesen gelten. 1103 Personen befinden sich in Quarantäne. Sechs Menschen sind an den Folgen der Covid-19-Erkrankung gestorben.

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