"Tajik Rally 2015" Mit dem Auto nach Tadschikistan

BONN · 10.000 Kilometer liegen vor ihnen. Eine Strecke über Schotterpisten, durch Wüsten und Gebirge. Durch Länder wie die Türkei, den Iran, Turkmenistan, Usbekistan und Kirgisien bis nach Tadschikistan.

 Stephan Weber (r.) und Arne Henschel sind startklar.

Stephan Weber (r.) und Arne Henschel sind startklar.

Foto: Johanniter

Stephan Weber, Assistenzarzt der Anästhesie am Johanniter-Krankenhaus Bonn, und der Kölner Arne Henschel nehmen für den guten Zweck an der "Tajik Rally 2015" teil. Mit im Gepäck: zahlreiche OP-Materialien, die das Johanniter-Krankenhaus der Uniklinik im tadschikischen Duschanbe spendet.

Schwer sind die zwei Metallkisten mit einem Fassungsvermögen von 40 Litern, die die beiden Abenteurer in ihren 16 Jahre alten Subaru Justy hieven: Pinzetten, Nadelhalter, Klemmen oder Nahtmaterial: "Wir beliefern die Klinik mit dem Bedarf der chirurgischen Grundversorgung", so Weber. "Den Krankenhäusern in Tadschikistan fehlt es an allem." Insbesondere bei Unfallverletzungen, Darmerkrankungen und Krebsbehandlung können viele der OP-Materialien eingesetzt werden.

Für Heidi Bäumgen, Klinikdirektorin des Johanniters und des Waldkrankenhauses Bonn, war es schon aus dem christlichen Selbstverständnis ihrer Einrichtungen keine Frage, die Aktion zu unterstützen. Rund drei Wochen werden Weber und Henschel unterwegs sein, darauf haben sie sich monatelang vorbereitet: die Strecken- und Zeitplanung ausgeklügelt, sich um Visa und bürokratische Hürden gekümmert, sich über Verhaltensregeln in fremden Ländern informiert und ihr Auto für die weite Fahrt präpariert.

Beiden ist bewusst: Bei einer Panne mitten in der Wüste sollten sie sich selbst helfen können. Und es gibt weitere Vorsichtsmaßnahmen in Ländern, wo weder das Straßen- noch das Handynetz ausgebaut sind: Weber und Henschel fahren im Konvoi mit zwei weiteren Teams - ein gemeinsames Zeltlager mit Feuerstellen in den Nächten inklusive. "Denn es geht bei der Tajik Rally nicht ums Gewinnen, wer der Schnellste ist", erklärt Arne Henschel.

"Sondern um den guten Zweck: Jedes der knapp 30 Teams sammelt Spenden, um teilnehmen zu können, und schafft gleichzeitig Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse in Tadschikistan." Mitte August gibt es einen Start aller Teilnehmer der Tajik Rally in der Nähe von Landshut. Die Strecke bis nach Duschanbe ist allerdings nicht verbindlich festgelegt.

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