Duisdorfer Bergsteiger in Pakistan Mit dem GA auf den Gipfel des Nera Peak

Bonn · Einer fünfköpfigen Bergsteigergruppe aus Duisdorf ist im Norden Pakistans die Erstbesteigung zweier 6000er geglückt. Den Gipfeln gaben sie gleich auch Namen.

 Mit dem General-Anzeiger zum Gipfel: Christof Nettekoven (rechts) und seine Begleiter auf dem Nera Peak.

Mit dem General-Anzeiger zum Gipfel: Christof Nettekoven (rechts) und seine Begleiter auf dem Nera Peak.

Foto: Privat

Matthias Bohe, Harry Kirschenhofer, Philipp Moser, Chris Romeike und Christof Nettekoven waren Anfang August von ihrem Basislager in 4175 Metern Höhe zunächst ins rund 1000 Meter höher gelegene Maedan-Tal aufgestiegen.

Am 30. Juli gelang Moser, Romeike und Bohe von dort aus die Erstbesteigung des Porok Chogo Ri. Sie benannten den 6020 Meter hohen Gipfel nach einem schwarzen Raben, der das Trio auf der Spitze erwartete. Am 3. August stieg dann das ganze Quintett auf den 6143 Meter hohen Nera Peak. Mit im Gepäck der begeisterten Bonner: eine Ausgabe des General-Anzeigers für das Gipfelfoto. Dieselbe Idee hatte Christof Nettekoven nach mehreren Reisen in die Bergregionen Pakistans auch im vergangenen Jahr bereits verfolgt. Bei der damaligen Expedition hatten einige Mitglieder zwar tatsächlich einen neuen Gipfel erklommen.

Nach der Abreise der drei Deutschen waren jedoch zwei slowenische Bergsteiger nicht mehr ins Basislager zurückgekehrt. Da die hohen Sommertemperaturen einen Fluss zum unüberwindlichen Hindernis hatten anschwellen lassen, konnten ihnen die verbliebenen Bergsteiger auch nicht mehr helfen.

Duisdorfer besteigen Gipfel des Nera Peak
22 Bilder

Duisdorfer besteigen Gipfel des Nera Peak

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Umso erfreuter meldete Nettekoven jetzt seinen Erfolg nach Bonn. Dabei hatte das Team auch dieses Mal auf seiner selbst organisierten Tour manches Hindernis zu überwinden. Die Reise in die Provinz Baltistan im nordöstlichen Zipfel Pakistans hatte am 14. Juli mit einer haarsträubenden Fahrt auf dem Karakorum Highway über den Barbusar-Pass in die Provinzhauptstadt Skardu begonnen.

Vom letzten Bergdorf Askole in einem Seitental des Indus waren die Deutschen schließlich losmarschiert. „Diese Tour hat uns alles abverlangt, aber auch alles geboten“, resümiert Nettekoven.

Dazu gehörten der Monsunregen und die Hitze des Industales ebenso wie die Wetterkapriolen des Hochgebirges mit Sonne, Regen und Schnee am gleichen Tag. Gerade abseits der begangenen Pfade mussten die Männer sich mit vollem Gepäck mühsam ihren Weg durch Steinfelder suchen, Gletscherflüsse durchqueren und schier endlose Felsmoränen erklimmen. Dabei kosteten Durchfallinfekte und die zunehmende Höhe viele Kräfte.

Begeistert waren die Deutschen von der Hilfsbereitschaft der Balti, die ihr Chapati und ihre Daal-Linsen mit ihnen teilten, einen Großteil des Gepäcks in die Lager trugen und nach gelungener Rückkehr in die Zivilisation in Askole eine Ziege brieten. Wie die Zeitung all diese Strapazen unzerknickt überstand, bleibt im Nachhinein ein Rätsel.

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