Es kamen rund 300 Gäste aus Karneval, Politik und Verwaltung ins Hotel, um als erste den Orden vom neuen Prinzenpaar zu erhalten. Die beiden stellten sich - wie es üblich ist - gestern erstmals in ihrem Ornat vor und machten darin schon eine gute Figur. Michael I. (Cronenberg) und Tiffany I. (Künster) werden allerdings erst am kommenden Freitag komplett ausstaffiert, wenn sie in der Beethovenhalle ihre Insignien der Macht erhalten.

"Hier stehe ich und kann nicht anders", zitierte der Prinz Martin Luther. "Ich will allen Jecken Freude bringen." Er hatte erst Angst gehabt, dass die neuen Kleider nach Weihnachten nicht mehr passen - kein Grund zur Sorge. "Das ist also der Stoff, aus dem die Träume sind, so die überglückliche Bonna. "Für mich ist der Karneval Tradition und Lebensfreude zum Anfassen."

Wie findet man die Jecken? Wie stellt man sie dar? Diese Fragen stellte sich Ordensmeister Andreas König vor der Gestaltung des Schmuckstücks. Für den 50-Jährigen ist es übrigens schon sein 20. Prinzenorden. Festausschusspräsidentin Marlies Stockhorst ist die Internationalität des Karnevals wichtig. Da lag es nahe, die Weltkugel ins Motiv mit aufzunehmen.

Das passt auch dazu, dass das rheinische Brauchtum vor Kurzem erst in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde. Um die Welt rankt sich der Lorbeerkranz - wie im UN-Emblem. "In jedem Detail steckt etwas", sagt König. Die Eule der KG Narrenzunft weist auf den Prinzen hin, ein Pferd auf die Bonna, weil das Tier in ihrer Künstlerfamilie eine große Rolle spielt. Beide hinterlassen mit ihrer Unterschrift ihre Spuren. Das Logo des Festausschusses und die Krone dürfen nicht fehlen. Letztere "unterscheidet ihn von allen anderen Orden", so König. Er machte die Enthüllung spannend.

Denn die eigentliche Überraschung ist der Kompass auf dem Orden. Mit ihm fänden die Narren im Karneval ihren Weg. Zur Not nach einer langen Feier auch nach Hause. Die Windrose, umrahmt von Clowns, einem maskierten Narren und Beethoven, lässt sich sogar drehen.