Prostituierte gefesselt und erstickt Mord in Bonner Eroscenter zum dritten Mal vor Gericht

BONN/KÖLN · Ein 59-Jähriger soll 2009 eine Prostituierte in Bonn erstickt haben, um an ihre Ersparnisse zu kommen. Der Fall beschäftigt die Justiz schon seit geraumer Zeit. Nun folgt ein neuer Anlauf.

So sah das Bonner Eroscenter kurz nach der Tat im Jahre 2009 aus.

So sah das Bonner Eroscenter kurz nach der Tat im Jahre 2009 aus.

Foto: Frommann

Wegen eines brutalen Prostituiertenmordes in Bonn steht ein 59 Jahre alter Deutscher zum dritten Mal vor Gericht. Er soll im Juni 2009 in einem Bonner Eroscenter eine damals 37 Jahre alte Prostituierte aus der Dominikanischen Republik niedergeschlagen und danach erstickt haben. Mitangeklagt ist seine mutmaßliche Komplizin, eine 43 Jahre alte Landsfrau und Ex-Kollegin des Opfers, die den Mann angestiftet haben soll. Beide hatten es laut Anklage auf die Ersparnisse des Opfers von geschätzt 40 000 Euro abgesehen. Zum Prozessauftakt beim Landgericht Köln am Mittwoch machten beide Angeklagten keine Aussagen. Die Anklage lautet auf Mord und Raub.

2010 und 2012 hatte das Landgericht Bonn den heute 59-Jährigen bereits schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Mitangeklagte erhielt drei beziehungsweise zwei Jahre und neun Monate. Der Bundesgerichtshof hatte aber alle Urteile wegen Fehlern in der Beweiswürdigung aufgehoben. Die Karlsruher Richter verwiesen den Fall dann zur Neuverhandlung ans Landgericht Köln.

Laut Anklage soll der Mann in der Nacht zum 27. Juni 2009 eine halbe Stunde bei der Prostituierten gebucht haben. Dabei habe er bereits vorgehabt sie auszurauben, doch dazu sei es zunächst nicht gekommen. Am Nachmittag desselben Tages sei der Angeklagte dann aber erneut zu der Prostituierten gegangen, „um den Plan wirklich umzusetzen“. Dabei habe der 59-Jährige das Opfer niedergeschlagen und dann wegen ihrer heftigen Gegenwehr mit einer Plastiktüte und einem Vorhang erstickt.

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