"Hasenwiese" Mountainbike-Areal darf nicht in den Wald

VENUSBERG · Die Stadt Bonn schließt die Nutzung der "Hasenwiese" aus: Die drei Jugendlichen Bjarne, Oskar und Dominik, die sich ein Mountainbike-Trainingsgelände - einen sogenannten DirtBike-Park - auf dem Venusberg wünschen, lernen gerade die Untiefen der deutschen Bürokratie kennen.

Denn nachdem die Stadt Bonn bereits ein klares Nein zu ihrem beantragten Wunschgelände, dem Ex-Bolzplatz hinter dem Dorint-Hotel auf dem Venusberg, gesagt hat, kommen nun auch die alternativ vorgeschlagene "Hasenwiese" am Ende des Gudenauer Weges in Ippendorf sowie die Uni-Sportanlage am Nachtigallenweg nicht in Frage.

In dem einen Fall habe die Universität es abgelehnt, weil das Areal durch den Hochschulsport belegt sei, so die Stadtverwaltung. Und bei der "Hasenwiese" gehe das nicht, weil die Fläche für Naherholung und zum Gewinnen von Heu benötigt werde.

Überhaupt sei es nur möglich, ein solches Trainingsgelände mit Natur- und Holzrampen, wo die jungen Radler Sprünge und Tricks üben können, "außerhalb geschlossener Waldbestände" einzurichten. In Frage kämen Brachflächen, die nicht an eine Wohnbebauung grenzen sowie Teilflächen von Parks.

Ein konkretes Areal, das dafür in Frage kommen könnte, nannte das federführende Sportamt den Politikern jedoch nicht. Von der Bezirksvertretung Bonn, die am heutigen Dienstag tagt, will sie sich aber beauftragen lassen, gemeinsam mit den Antragstellern nach Örtlichkeiten für einen DirtBike-Park zu suchen - und zwar nicht nur im favorisierten Gebiet Venusberg/Ippendorf, sondern auch andernorts im Stadtbezirk Bonn.

Dass eine Fläche innerhalb eines geschlossenen Waldbestandes ungeeignet sei, begründet die Stadt mit einem erheblichen Eingriff in das Ökosystem Wald. Die mögliche Folge sei ein Verlust der Naturland-Zertifizierung des Bonner Stadtwaldes.

Wenn es doch noch irgendwo zum Bau eines DirtBike-Parks kommen sollte, würde die Stadt mit den Nutzern oder einem entsprechenden Trägerverein einen Vertrag schließen, um ihr eigenes Haftungsrisiko bei Unfällen zu minimieren. Ein Entwurf dafür sei bereits in Vorbereitung, hieß es in der Vorlage. Die Kosten für den Bau der Anlage werden zwischen 10.000 und 20.000 Euro liegen, hat die Stadt ausgerechnet. Pro Jahr fielen für die Unterhaltung weitere 5000 Euro an.

Wie ein solcher Park aussieht, dürfen sich Bjarne, Oskar und Dominik im Umland ansehen. Der Verein "Wasteland Volmershoven" hat mit Hilfe des dortigen Bürgermeisters Rolf Schumacher kürzlich eine solche Anlage eröffnet, am Fußballplatz des SC Volmershoven.

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