Kommentar zu Einwegbechern Müll bleibt Müll

Meinung | Bonn · Die Einwegbecher sind ein Problem. Mit jedem Becher wächst der Müllberg. Das Umweltbundesamt schlägt deshalb eine Strafsteuer und ein Pfandsystem vor.

Es ist eine gigantisch große Zahl: 40.000 Einwegbecher, die täglich in Bonn in den Mülltonnen und auch in Straßenecken und Grünanlagen landen. Angesichts der Debatten um Umwelt- und Klimaschutz und um die Verschmutzung der Meere steht das einer UN- und Klimastadt Bonn nicht gut zu Gesicht. Doch leider haben die Kommunen bisher (noch) keine gesetzliche Handhabe, den Verkauf von Getränken in Wegwerfbechern zu verbieten. Das gilt übrigens auch für Speisen zum Mitnehmen, wie Pizzen oder Burger, die ebenfalls in teilweise üppigen Wegwerfverpackungen angeboten werden und den Müllberg unnötigerweise zusätzlich anwachsen lassen.

Dass Bonnorange jetzt mit einem neuen Internetangebot zur Förderung der Nutzung von Mehrwegbechern in Bonn aufwartet, ist löblich, klingt aber wenig erfolgversprechend. Auch die Appelle, wie sie die Stadt immer wieder an die Bürgerinnen und Bürger richtet, stoßen anscheinend überwiegend auf taube Ohren. Darüber können die Initiativen der Unternehmen nicht hinwegtäuschen, die sich vorbildlich verhalten. Dafür gibt es auch in Bonn noch viel zu viele Fast-Food-Ketten, Billig-Bäckereien und Kioske, die mit Umweltschutz offenbar nichts am Hut haben – wie man bei einem Gang etwa durch die Poststraße in der Bonner Innenstadt täglich eindrücklich erleben kann.

Wie bei den Plastiktüten – für die man eigentlich immer noch viel zu wenig zahlen muss – muss deshalb endlich eine eindeutige gesetzliche Regelung zur Vermeidung der Einwegbecher auf den Tisch. Dabei wäre ein Pfandsystem auf diese Becher keine gute Idee: Denn Müll bleibt Müll! Es sollten deswegen in Zukunft nur noch Mehrwegbecher erlaubt sein. Das haben inzwischen auch die Stadtwerke begriffen, die an ihrem beliebten Trinkwasserwagen Mehrwegbecher mit der Aufschrift „Bring. mich. zurück.“ einsetzen. Eine pfiffige Idee.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort