Kultur im Netz Diese Online-Angebote bieten Museen aus Bonn

Bonn · Die Türen der Museen sind seit Anfang November wieder geschlossen. Virtuell haben Bonner Museen jedoch ihre Pforten geöffnet - mit Videos und Podcasts bringen sie das Erlebnis zu jedem nach Hause.

 Das Beethoven-Haus setzt während des Lockdowns auf Online-Ausstellungen.

Das Beethoven-Haus setzt während des Lockdowns auf Online-Ausstellungen.

Foto: Benjamin Westhoff

Museen können derzeit nicht besucht werden. Wer trotzdem nicht auf Kunst und andere Ausstellungen verzichten möchte, bekommt auch bequem von zu Hause aus einiges geboten. Die digitalen Angebote der Bonner Museen im Überblick.

Kunstmuseum Bonn

Gäbe es den Lockdown nicht, so könnte man im Kunstmuseum Bonn derzeit die Ausstellung „Nur nichts anbrennen lassen“ besuchen. Hier lenkt das Museum den Blick auf eigene Sammlungen, Ankäufe und Schenkungen sowie Dauerleihgaben aus Privatsammlungen der vergangenen Jahre. Statt des Blicks in die umfangreiche Sammlung gewährt das Museum aber nun im Lockdown seinen Gästen in Videos einen Blick hinter die Kulissen.

Auf seiner Facebookseite veröffentlicht das Kunstmuseum regelmäßig Videos zum Thema „Behind the Scenes“ - dort gewährt es beispielsweise einen Einblick in das Gemäldedepot oder zeigt, wie eine Ausstellung aufgebaut wird. Das Museum hält auch mit anderen Formaten regen Kontakt mit den Gästen. Auf der Facebookseite bietet es beispielsweise das Rate-Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ für zu Hause an. In einem Video werden Gemälde beschrieben, die der Zuschauer nicht sieht. Seine Aufgabe ist es, zu erraten, welches Kunstwerk zur Beschreibung passt. Auch seine Workshops hat das Kunstmuseum ins Internet verlegt. So gibt es in der Weihnachtzeit beispielsweise einen Online-Workshop zum Thema Weihnachtsbasteln.

Beethoven-Haus

Auch auf der Internetseite des Beethoven-Hauses gibt es einiges zu entdecken. Zum einen bietet das digitale Archiv einen Einblick in die Bestände des Hauses. Zum anderen setzt das Beethoven-Haus auf Online-Ausstellungen. Die Internetausstellungen sind vielfältig und befassen sich beispielsweise mit den Themen „Beethoven und das Geld“, „Beethoven in Briefmarken“ oder „125 Jahre Beethove-Haus“. Die Online-Ausstellungen sind als eine Präsentation mit Texten und Bildern angelegt, durch die man sich gemütlich vom Sofa aus klicken kann.

Bundeskunsthalle

Wie das Kunstmuseum hält auch die Bundeskunsthalle die Besucher über Facebook auf dem Laufenden und gibt in Videos Einblicke in die laufenden Ausstellungen „Max Klinger und das Kunstwerk der Zukunft“ und „Julius von Bismarck - Feuer mit Feuer“.

Zusätzlich bietet die Bundeskunsthalle ein Online-Magazin an. Das Angebot in dem Magazin ist groß: Videos gehen auf die Ausstellungen ein oder berichten über Neuigkeiten aus der Bundeskunsthalle. Es gibt Interviews, beispielsweise mit Kuratorin Agnieszka Lulinska, die auf ihre Ausstellung über Max Klinger eingeht. Weitere Angebote gibt es auf der Facebookseite des Museums.

 Die Bundeskunsthalle bleibt geschlossen. Mit einem Magazin hält es die Gäste über die Ausstellungen auf dem Laufenden.

Die Bundeskunsthalle bleibt geschlossen. Mit einem Magazin hält es die Gäste über die Ausstellungen auf dem Laufenden.

Foto: dpa/Oliver Berg

Stadtmuseum Bonn

Zum 250. Geburtstag von Beethoven hat sich das Stadtmuseum Bonn in einer Ausstellung mit dem Thema „Bonns Goldenes Zeitalter - Die kurkölnische Residenzstadt Bonn zur Zeit Beethovens“ beschäftigt. Die Ausstellung zeigt das durch die Aufklärung und die französische Revolution im Umbruch befindliche Leben Bonns, in dem Ludwig van Beethoven aufwuchs. Und diese Einblicke bleiben Interessierten auch im Lockdown nicht verwehrt. Das Stadtmuseum führt in zwei Videos durch Bonns Goldenes Zeitalter und liefert spannende Hintergrund-Informationen. Das Online-Angebot des Stadtmuseums Bonn findet man hier.

Haus der Natur

Den Kottenforst kann man auch im Lockdown mit einem Spaziergang mit all seinen Sinnen erleben. Nur die Türen der Umweltbildungseinrichtung „Haus der Natur“, die Hintergrund-Informationen zu dem Erlebnis gibt, bleiben geschlossen. Damit die Besucher dennoch nicht auf die Informationen verzichten müssen, hat das Haus der Natur insgesamt zwölf Videos aufgenommen. Jede Folge setzt sich mit einem Themengebiet des Waldes auseinander - beispielsweise mit Bienen, dem Klimawandel, den Bodenbewohnern oder den tierischen Helfern des Waldes. Die Videos des Hauses der Natur sind hier einsehbar.

Deutsches Museum Bonn

Die Sonderausstellung „Gameskultur in Deutschland – Meilensteine“ ist mit einem Video im Internet zu sehen. Außerdem bietet das Museum Arbeitsblätter für Kinder zum Programmieren mit dem Calliope mini an. Die Online-Angebote sind auf der Internetseite des Deutschen Museums zu finden.

Erlebnismuseen Rhein -Ruhr

Die Erlebnismuseen Rhein Ruhr, zu denen unter anderem das Museum Alexander Koenig, das LVR-Landesmuseum und das Deutsche Museum in Bonn gehören, hat Kinder und Jugendliche dazu aufgerufen, als Künstler selbst ein digitales Erlebnismuseum mit auf die Beine zu stellen. Die eingereichten Kunstwerke, darunter selbstgemalte Bilder, Fotografien oder Gebasteltes, werden auf der Internetseite des Digitalen Erlebnismuseums präsentiert.

Haus der Geschichte

Das Internetportal „Geschichte online“ bündelt die digitalen Angebot aller Häuser der Stiftung „Haus der Geschichte“ in Bonn, Berlin und Leipzig. Das Angebot ist groß: In einem Museumspodcast werden Zeitzeugen-Berichte erzählt, die Ausstellungen der Häuser können digital weiterhin besucht werden und Museums-Kollegen zeigen ihre privaten Sammlungen von geschichtlichen Schätzen. Und dann gibt es noch das Lebendige Museum (Lemo), wo weitere Videos Einblicke in die Geschichte geben, Museumsobjekte in einer 360-Grad-Ansicht gezeigt werden und Biografien bedeutender Personen erzählt werden.

LVR-Landesmuseum

Das LVR-Museum hat eine eigene Seite eingerichtet, mit der man das Museum vom Sofa aus erkunden kann. Der neue Mediaguide ist auch über das Smartphone zugänglich. Zudem bietet das Museum auf seiner Facebookseite einiges an: Es weist beispielsweise auf Werke der bedeutenden Porträtfotografin Liselotte Strelow hin, die digitalisiert wurden und nun im Internet einsehbar sind, und es lädt zu Online-Führungen zu bestimmten Themen ein.

 Das Haus der Geschichte und seine Ausstellungsstücke können weiterhin Online erlebt werden.

Das Haus der Geschichte und seine Ausstellungsstücke können weiterhin Online erlebt werden.

Foto: Jörg Carstensen

Arithmeum

Auch die Mitarbeiter des Arithmeums haben nicht die Hände in den Schoß gelegt: Unter der Rubrik "Rechenmaschine der Woche" stellt das Arithmeum im Internet die Geschichte und Funktion einer ausgewählten Rechenmaschine aus der eigenen Sammlung vor. Meist werden Videos mit einer 3D-Animation der Rechenmaschine gezeigt. Durch die gesamte Ausstellung des Museums führt ebenfalls ein Video. Zudem erklären kurze Informationsvideos unterschiedliche Schritte des Chipdesigns. Die Veranstaltungen des Museums wurden ins Internet verlegt. So gibt es beispielsweise Online-Einführungen in die „Diskrete Mathematik“ oder Kurse, die in das Programmieren einführen. Das gesamte Online-Angebot gibt es auf der Internetseite des Museums.

Ägyptisches Museum der Universität Bonn

Auch das Ägyptische Museum der Universität Bonn bietet in Zeiten von geschlossenen Museen einen interaktiven 360-Grad Rundgang an, um schon ein wenig „Appetit zu machen auf die Zeit, wenn der Besuch wieder möglich sein wird.“ Aus diesem virtuellen Rundgang ist auch ein Youtube-Video entstanden.

Heimatmuseum in Königswinter

Wer in Corona-Zeiten nicht auf Kultur verzichten möchte, kann auch eines der virtuellen Heimatmuseen in Königswinter besuchen. Die virtuellen Museen sind aufgebaut wie reale Museen. Es gibt Räume, Vitrinen und Galerien zu Themen von „A“ wie Agrarbereiche oder Auswanderer über Gewerbe, Karneval, Kirche, Lieder, Mundart und Souvenirs bis hin zu Verkehr. Am jüngsten sind die „Räume zur Natur“. Allein fast 20.000 Bilder haben die Mitarbeiter eingescannt und mit erklärenden Texten versehen. Dazu kommen Film-, Schrift- und Tondokumente: etwa, wie Sängerknabe Manfred Görres 1950 in der Petersberg-Kapelle das „Ave Maria“ in höchsten Tönen sang oder wie die Skulptur „Tor zum Siebengebirge“ entstand.

Arp-Museum Rolandseck

Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck hält seine Gäste in einem Museums-Blog auf dem Laufenden. Dort gibt es Hintergrundinformationen zu aktuellen Ausstellungen, Kunst-Videos für Kinder und neuste Informationen zum Museum.

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