Ende der Arbeiten im Mai? So läuft die Sanierung am Bonner Museumsplatz
Bonn · Bundeskunsthallensprecher Sven Bergmann ist zuversichtlich, dass die Bauarbeiten am Museumsplatz im Mai abgeschlossen werden können. Im Sommer sollen dort kleinere Konzerte stattfinden.
Nein, der Platz zwischen Bundeskunsthalle und städtischem Kunstmuseum wird nicht mehr Stätte für große Konzerte sein. Auch wenn der derzeitige weiße Plastikzaun ringsherum ein wenig an die früheren Jahre erinnert, als ebenfalls weiße Sichtschutzzäune verhinderten, dass nichtzahlende Gäste die Musikstars aus aller Welt auf der Bühne zu Gesicht bekamen. Vielmehr wird auf dem Museumsplatz seit Oktober kräftig gebuddelt – es handelt sich also um einen schlichten Bauzaun. Nach Jahren als Konzertplatz und viele Winter lang zusätzlich als Standort einer großen Eislauffläche wird der Platz derzeit grundsaniert. Im Mai, so Bundeskunsthallen-Sprecher Sven Bergmann, steht die Wiederöffnung auf dem Programm.
„Die Arbeiten laufen alle nach Plan“, sagte Bergmann weiter. Demnach sieht es so aus, dass der Fertigstellungstermin im Mai auch eingehalten werden könne. Auch in punkto Finanzen hat Bergmann nur Positives zu vermelden: „Am Ende werden wir das bereitgestellte Budget von drei Millionen Euro nicht voll ausschöpfen.“
Hin und wieder soll es Konzerte geben
Was ist geplant? Nicht nur die Kiesdecke des Platzes soll komplett erneuert werden, sondern der Platz erhält zudem auch neue Elektro- und Wasseranschlüsse sowie eine neue Beleuchtung. Damit sei der Platz in Zukunft künftig besser zur Präsentation von Kunstwerken, aber auch für das Museumsmeilenfest nutzbar, erklärte Bergmann.
Und auch wenn die Zeit der großen Konzerte dort vorbei ist: Musik wird es dennoch hin und wieder geben. So sollen dort in den Sommermonaten kleine Konzerte und Performances stattfinden. Zudem sind neue Sitzbänke, aber auch freistehende Stühle und Sessel nach dem Vorbild französischer Parkanlagen geplant, die die Ausstellungsbesucher zum Verweilen einladen sollen. Die geschädigten Baumreihen werden durch neue Bäume ersetzt und um eine weitere Reihe ergänzt. Im Innenhof des Besuchereingangs der Bundeskunsthalle wird ein großer Spitzahorn-Baum gepflanzt. Neues markantes Gestaltungselement wird ein kreisrundes Heckenlabyrinth in der Platzmitte von 14 Metern Durchmesser sein, das der Architekt der Bundeskunsthalle und des Museumsplatzes, Gustav Peichl, bereits in der ursprünglichen Planung Ende der 1980er Jahre vorgesehen, jedoch nie verwirklicht hat. Auch die im Rahmen der Ausstellung „Playground Outdoor“ im Jahr 2018 auf dem Platz präsentierte Waserskulptur Circular Appearing Rooms des Künstlers Jeppe Hein soll künftig im Sommer wieder aufgebaut werden.
Museumsmeile in Bonn wurde 1992 eröffnet
Die Sanierung des 3200 Quadratmeter großen Platzes, der zum Eigentum des Bundes zählt, war infolge starker Bodenverdichtung über die Jahrzehnte sowie zunehmend schlechter Entwässerung und Begehbarkeit notwendig geworden. Sie ist die erste, größere Baumaßnahme an der Museumsmeile, die 1992 im Beisein von Altbundeskanzler Helmut Kohl und rund weiteren 1000 prominenten Gäste aus dem In- und Ausland eröffnet worden war.
Im vorigen Jahr wurde das Teilstück der B9 vor der Museumsmeile nach Helmut Kohl umbenannt. Auf dem Museumsplatz traten bis 2012 viele weltbekannte Künstler auf, darunter Elton John und David Bowie. Die Bundeskunsthalle stellte indes, so Bergmann, die Konzertveranstaltungen ein, weil sie sich nicht mehr rentiert hätten Die Eisbahn ist indessen vor einigen Jahren in den Stadtgarten am Alten Zoll umgezogen.