Bonner Musikschule Musikschule setzt auf Nachwuchsförderung

Bonn · Mehr Inklusion, ein breites Angebot für alle Interessierten und viele Ideen für das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 – die Musikschule der Stadt Bonn hat ihr Konzept für die Sitzung des Kulturausschusses Anfang Februar vorgelegt.

 Die Bonner Musikschule will sich weiter öffnen und auch das musikpädagogische Angebot erweitern.

Die Bonner Musikschule will sich weiter öffnen und auch das musikpädagogische Angebot erweitern.

Foto: Roland Kohls

Das Konzept umfasst die Jahre 2017 bis 2020. Eine endgültige Entscheidung wird der Rat allerdings erst Ende März fällen. Kulturdezernent Martin Schumacher betonte besonders die Relevanz von Musik und Kultur in der Beethovenstadt Bonn. „Beethoven hat seine jungen Jahre hier verbracht, und in Hinblick auf diese Vergangenheit sollte Nachwuchsförderung und musikalische Sozialisation weiterhin groß geschrieben werden.“

Die Schülerzahlen an der Musikschule seien mit derzeit 5089 Schülern in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Diese Entwicklung sieht Schumacher dank der gewachsenen Attraktivität der Musikschule und dem dort gut investierten Geld. Rund 3,4 Millionen Euro an Zuschüssen wurden 2015 bewilligt, daraus seien viele Projekte gewachsen und Kurse entstanden.

Musikschule beschäftigt 200 Dozenten

Außerdem dankte Schumacher Doris Bischler für ihre Erfolge. Sie ist seit 2015 Musikschulleiterin und sorgte seitdem für einen Zuwachs von über tausend Schülerinnen und Schülern. Auch das Landesprogramm „JeKits“ (Jedem Kind ein Instrument) ermöglichte mit Bischlers Einsatz an mittlerweile 15 Bonner Grundschulen, dass Personalkosten und Instrumente für rund 140 000 Euro an Drittmitteln vom Land zur Umsetzung zur Verfügung gestellt werden konnten.

„Wir möchten, dass sich die Musikschule weiter öffnet und möglichst viele Bevölkerungsgruppen erreicht“, so die Musikschulleiterin. Unter anderem gehöre dazu, das musikpädagogische Angebot für Kinder und Jugendliche mit Behinderung erreichbar zu machen, ergänzte Schumacher. Bis zum Jahr 2020 soll eine Fachbereichsleitung Inklusion errichtet werden, die sowohl als Ansprechpartner für Eltern zu entsprechenden Angeboten, als auch für die Planung neuer Kurse und die Schulung des Personals verantwortlich sein wird. Ein zusätzliches Früherziehungsangebot in den Kindergärten ist ebenso geplant.

Die Musikschule beschäftigt aktuell rund 200 Dozenten, 125 davon als Festangestellte. Der Anteil der Unterrichtsstunden, die von Honorarkräften gegeben werden, soll auf maximal 25 Prozent festgeschrieben werden.

Spätestens nach vier Jahren wird es zu weiteren Anpassungen der Musikschulgebührenordnung kommen, die laut Schumacher lieber konstant und in kleineren Summen erfolgen, um die Kostendeckung zu bewerkstelligen. Aktuell verfügt die Musikschule über fünf Zweigstellen in allen Bezirken und 45 weitere Standorte an Schulen und Kindergärten. Geplant ist zudem ein Austausch mit der Musikschule in Wien und mit den Jugendorchestern beider Städte sowie weiteren Ensembles mit Blick auf das Beethoven-Jubiläumsjahr. Anlässlich Beethovens 250. Geburtstags ist eine Kinderoper als Kooperation mit dem Theater Bonn geplant.

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