Moschee an Brühler Straße Muslime feierten ihr Opferfest

BONN · "Wir Muslime feiern heute das Opferfest, deswegen wünsche ich Ihnen allen frohe und gesegnete Tage", sagte Dienstagmittag ein Mann mittleren Alters in der Stadtbahnlinie 66. Einige verdutzte Fahrgäste entgegneten: "Danke, gleichfalls." So wie der freundliche Mann feierten am Dienstag in Bonn Tausende Muslime das wichtigste Fest ihrer Religion.

Großer Andrang an der Moschee an der Brühler Straße: Hunderte Muslime kommen zum Opferfest, viele von ihnen mit dem Auto, was zeitweise zum Verkehrschaos führte.

Großer Andrang an der Moschee an der Brühler Straße: Hunderte Muslime kommen zum Opferfest, viele von ihnen mit dem Auto, was zeitweise zum Verkehrschaos führte.

Foto: Roland Kohls

Viele Kinder muslimischen Glaubens bekamen schulfrei, ihre Eltern nahmen sich, wenn möglich, Urlaub. Im Rhein-Sieg-Kreis werden noch bis morgen 150 Rinder und 150 Schafe geschlachtet. Und das unter Aufsicht von vier Amtstierärzten, die das Schächtverbot überwachen (siehe Infokasten), teilte Rita Lorenz von der Kreisverwaltung in Siegburg auf Anfrage mit. In Bonn gab es keine Anträge auf rituelles Schlachten, so das Presseamt.

Ärger gab es rund um die Al-Muhajirin-Moschee an der Brühler Straße. Dort hatten sich nach 8 Uhr Hunderte Gläubige zum Gebet eingefunden. Viele von ihnen waren mit dem Auto - auch von weither - angereist und parkten auf dem Bürgersteig im Halteverbot und auf dem nahe gelegenen Parkplatz eines Discounters.

Was einige Kunden aufbrachte, die keinen Parkplatz fanden beziehungsweise von Moscheebesuchern "recht unfreundlich abgekanzelt wurden", wie eine Augenzeugin dem GA berichtete. Die Stadt sagte zu dem Parkproblemen auf Anfrage: "Wir kontrollieren die Brühler Straße regelmäßig, und im Allgemeinen hat sich die Verkehrs- und Parksituation um die Moschee herum entspannt."

[kein Linktext vorhanden]Bei besonderen Anlässen und größeren Veranstaltungen wie dem Opferfest komme es aber hin und wieder vor, dass viele Fahrzeuge die Gehwege zuparkten. "Dienstagmorgen gingen telefonische Bürgerbeschwerden ein, woraufhin das Ordnungsamt vor Ort kontrollierte und verwarnte", sagte Isabell Klotz vom Presseamt. Die Polizei registrierte nach Ende des Gebets gegen 9.45 Uhr für etwa eine Viertelstunde "ein hohes Verkehrsaufkommen" in der Gegend.

Entspannter ging es in der Ditib-Moschee an der Viktoriabrücke zu, wenn auch dort viele Gläubige zum Gebet kamen. "Nach dem gemeinsamen Gebet, an dem unsere Männer und Söhne teilgenommen haben, haben wir erst einmal in der Familie gefrühstückt", erzählte Safiye Temizel.

Anschließend hätten viele Muslime traditionell ihren Verwandten einen Besuch abgestattet und sich zum Feiertag beglückwünscht, erzählte Temizel. Sie selbst habe mittags zur Arbeit gemusst, ihr Sohn musste in der fünften und sechsten Unterrichtsstunde eine Klassenarbeit schreiben. Wer Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag keine Zeit zu feiern habe, treffe sich dann am Wochenende, so Temizel. Von dem Fleisch der geschlachteten Tiere würden zwei Drittel an Bedürftige gespendet, den Rest esse man selbst.

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