Kommentar zum UN-Standort Bonn Mut und Ausdauer

Meinung | Bonn · Das wäre tatsächlich ein schönes Geburtstagsgeschenk für den UN-Standort Bonn, der in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiert. Die neue Koordinierungsstelle mit dem Namen „UN SDG Action Campaign“ würde Bonn politisch ziemlich aufwerten.

Wie wichtig diese Einrichtung ist, zeigt das Buhlen anderer UN-Städte um die Einrichtung, die die 17 Ziele für die nachhaltige Entwicklung voranbringen soll – allen voran Kopenhagen.

In diesen Tagen zeigt sich wiederum, wie sensibel solche Ansiedlungen vorangebracht werden und wie viel Verhandlungsgeschick dafür nötig ist. „Es braucht viele Visionen, viel Mut und Ausdauer und von Zeit zu Zeit auch ein bisschen Glück, um in nur 20 Jahren zu einem globalen Zentrum für nachhaltige Entwicklung zu werden“, hatte Ban Ki-moon bei seinem jüngsten Besuch in Bonn gesagt und in die erste Reihe genickt. Dort saß die frühere Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann.

Zuletzt viel gescholten wegen der katastrophalen Entwicklung rund ums WCCB, blieben ihre Verdienste vielleicht auch schon mal auf der Strecke. Ihrem guten Netzwerk und ihrer Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass dieses kleine, zunächst von vielen belächelte UN-Pflänzchen überhaupt am Rhein gesetzt wurde. Manche behaupten, dass Dieckmann immer noch hinter den Kulissen einiges Gewicht hat. Immerhin sitzt die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe nach wie vor im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen.

Gute Kontakte haben auch die anderen drei Bonner Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber, Claudia Lücking-Michel und Katja Dörner. Dieser Umstand und der Status als Bundesstadt sind wichtige Trümpfe in der Hand der Bonner. Und auch diese gilt es nach wie vor sorgsam zu pflegen.

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