L 261in Röttgen Nach der Rodung liegen Bäume an der Reichsstraße

Röttgen · Gefällte Bäume an der L 261 werden ab nächster Woche zu Spanplatten und Biomasse verarbeitet. Wie lange sie noch am Straßenrand liegen, hängt von der Firma ab, die die Bauarbeiten durchführt.

 In Reih und Glied liegen die gefällten Bäume zwischen der Autobahn 565 (links) und dem Fuß- und Gehweg der Reichsstraße, während im Hintergrund die Rodung weitergeht.

In Reih und Glied liegen die gefällten Bäume zwischen der Autobahn 565 (links) und dem Fuß- und Gehweg der Reichsstraße, während im Hintergrund die Rodung weitergeht.

Foto: Rolf Kleinfeld

Die seit gut drei Wochen stattfindenden Fällarbeiten entlang der Reichsstraße zwischen Röttgen und Meckenheim sind fast beendet. Wahrscheinlich nur noch bis Ende der Woche braucht die Rodungskolonne, um das langgezogene Wäldchen zwischen der Autobahn 565 und der Landstraße L 261 auszudünnen.

Stephan Schütte vom Forstamt Rhein-Sieg-Erft ist mit dem Fortgang der Arbeiten zufrieden. „Wir sind froh, dass der Boden gefroren ist und wir die Bäume dadurch ohne große Schäden entfernen können“, sagte er dem GA. „Das spielt uns in die Karten.“

Auf rund zwei Kilometern Länge säumen jetzt die Stämme und das Astwerk die Reichsstraße, liegen dort in Reih und Glied zum Abtransport bereit. Wie lange sie dort bleiben, entscheidet die Firma, die dann vor Ort das Holz und das Grün mit einem Großhäcksler in kleine Stücke verarbeitet.

Dieses Gerät schaffe in einer halben Stunde so viel Häckselmaterial zu erzeugen, dass ein Sattelzug gefüllt werden kann, beschreibt Schütte. „Und bei vollem Arbeitseinsatz schafft die Firma am Tag zwölf Container, sodass man das Material in zwei bis drei Tagen abtransportiert haben könnte.“ Die kleineren Stämme, die Äste und die Kronen werden dann in einem Biomasse-Kraftwerk zu Strom und Wärme verfeuert, aus den größeren Stämmen entstehen Spanplatten.

Bei der gemeinsamen Durchforstungsaktion von Forstamt und Landesbetrieb Straßen NRW ging es vor allem um die Sicherheit. Seit mehr als 40 Jahren waren die Bäume und Sträucher auf dem rund 20 Meter breiten Gehölzstreifen zwischen Röttgen und Meckenheim, der die A 565 von der L 261 trennt, gewachsen. Und zwar vor allem Baumarten wie Weiden, Pappeln und Birken, die keine tiefen Wurzeln bilden. Und weil auch die Gräben verstopft und verschlammt sind, in denen Regenwasser abfließen sollte, hätten die Bäume in dem durchnässten Boden keinen sicheren Halt mehr. Früher habe man viele Gehölze direkt an Autobahnen gepflanzt, so Schütte, heute dagegen würde bis zu einer Entfernung von sechs Metern das Straßenbegleitgrün an Autobahnen entfernt – eben aus Sicherheitsgründen.

Gefällt wurden Bäume und Sträucher auch ein Stück weiter entlang der Autobahn, an den Ausläufern des Röttgener Wohngebiets. Deshalb ist für einige Anwohner dort kein Sichtschutz zur A 565 mehr gegeben, und sie rechnen auch mit einer höheren Lärmbelästigung durch den Verkehr. „Ich habe die Autobahn beim Bau gesehen und dann nie mehr wieder“, sagte ein Anwohnern. So kahl wie jetzt sei es noch nie gewesen.

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