Bonner SGD-Tage gestartet Nachhaltige Entwicklung greifbar machen
Bonn · Am Freitag wurden die diesjährigen Bonner SDG-Tage mit einem interaktiven Programm eröffnet. Ein Schülerprojekt informierte über nachhaltige Ernährung. Was hinter den SDG steckt und was es dazu in Bonn noch zu erleben gibt.
17 Tage für 17 Ziele einer gerechten und nachhaltigen Welt. Unter diesem Motto wurden am Freitag mit einem Aktionstag die Bonner SDG-Tage in und um die Friedrichstraße eröffnet. Vom 20. September bis zum 6. Oktober bieten über 80 Vereine des Bonner Netzwerks für Entwicklung ein vielfältiges Programm zur Information rund um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen an. Den Auftakt machte unter anderem ein Schülerprojekt zu nachhaltiger Ernährung.
Was sind die SDGs?
Die Sustainable Development Goals (Nachhaltigkeitsziele), kurz SDGs, wurden 2010 von den Vereinten Nationen verabschiedet. Ziel ist es, globale Probleme wie Hunger, Klimakrise oder kriegerische Konflikte zu überwinden. Die Stadt Bonn hat bereits 2019 eine Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, welche die 17 Ziele lokal umsetzen soll.
Während des Aktionszeitraums bildet die Friedrichstraße mit einem Dach aus bunten Regenschirmen in den symbolischen Farben der Ziele die zentrale „17-Ziele-Zone“. Plakate in Geschäften und Laternenbanner mit QR-Codes informieren über die einzelnen SDGs und Nachhaltigkeitsangebote in Bonn.
Wissen um die Anwendung
Eins der Ziele: nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion. Wie das beim Thema Ernährung gelingen kann, damit haben sich Schüler verschiedener Schulformen im Projekt „Schule der Zukunft“ beschäftigt und ihre Ergebnisse am Auftakttag auf dem Münsterplatz vorgestellt. Damian, Issam und Emmanuel aus der sechsten Klasse der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Tannenbusch berichten, wie sie gelernt haben, wie viel Wasser die Produktion von Rindfleisch und Schokolade verbrauchen, oder aus geretteten Lebensmitteln einen Apfelkuchen gebacken haben: „Es war ein echt cooles Erlebnis“, berichten sie.
Auf experimentelle Weise soll bei den Kindern ein Bewusstsein für die komplexen Themen der SDGs geschaffen werden, was im (Schul-)Alltag oft zu kurz komme, erklärt Birgit Kuhnen vom Projektpartner „Abenteuer Lernen“. Ein Sozialarbeiter der Schule betont: „Das erlernte Wissen darf nicht frustrieren, wenn dann zu Hause am Küchentisch darüber gesprochen wird.“ Tipps wie der Kauf nachhaltig produzierter aber teurer Kleidung gingen an der Lebensrealität der Kinder vorbei, wenn ihre Eltern auf Sozialleistungen angewiesen seien. Ernährung hingegen sei ein sehr greifbares Thema und zum Beispiel weniger Fleisch zu essen leichter umsetzbar.
Den Tag über setzten weitere Mitmachaktionen in der Friedrichstraße wie ein Glücksrad zu fairem Handel oder ein Grundbedürfnis-Sudoku kreative Impulse zur lokalen Umsetzung nachhaltiger Entwicklung.
Laufen gegen den Hunger und indisches Charity-Kochen
Auch das Programm der nächsten Wochen ist vielfältig: der Zero-Hunger-Run für Laufbegeisterte, indisches Charity-Kochen, ein Barcamp zu nachhaltiger Zukunft.
Ein abschließender Höhepunkt stellt die 17-Ziele-Nachhaltigkeitsbühne auf dem dreitägigen Bonn-Fest des City-Marketing-Vereins dar. Am Samstag, 28. September, lädt das Amt für Internationales und globale Nachhaltigkeit zunächst zu einem kostenlosen Frühstück mit fair produzierten Lebensmitteln aus der Region auf den Marktplatz. Anschließend können sich die Besucher bei musikalischem Bühnenprogramm über Bonner Nachhaltigkeitsaktivitäten informieren. Das ganze Programm der Bonner SDG-Tage gibt es unter https://www.bonn.de/sdg-tage.