Karneval in Poppelsdorf Nachwuchsband: "Spökes" erobern Karnevalsbühnen

POPPELSDORF · "Spökes" haben sich die fünf jungen Musiker genannt. Das bedeutet in etwa "kindisches Verhalten" und "Unsinn". Und wo wäre eine Band mit diesem Namen besser aufgehoben als im Karneval? Wenn sie die Bühnen betreten, kommt Stimmung auf.

In dieser Session, ihrer ersten in dieser Konstellation, waren sie für sieben Auftritte gebucht, der letzte findet am Sonntag im Festzelt in Bornheim-Rösberg statt. Für die nächste Session ist also noch Luft nach oben. Ein anderthalbstündiges Programm allein mit Karnevalsliedern können sie mittlerweile bieten. "Nachwuchsbands gibt es nicht so oft im Karneval", meint Schlagzeuger Christian Dernbach. "Das wollten wir ändern und auch mal auf der anderen Seite stehen." Er hat sich mit den Brüdern Christian (Keyboard) und Frederik Struchhold (Gitarre) zusammengetan.

"Wenn man das richtig machen will, braucht es Zeit", sagt Frederik über das Musikerdasein und einige kleine Projekte. Er und die anderen Bandmitglieder beschlossen, sich dem zuzuwenden, woran sie alle Spaß haben: dem Karneval. Mit Tobias Siebigeroth haben sie einen Sänger, der . Der hatte Erfahrung aus dem Hennefer Gospelchor "River of Joy", in dem er auch heute noch singt. Gemeinsam hatten sie 2013 Premiere auf der Karnevalssitzung der Poppelsdorfer Kolpingsfamilie, der die drei Gründungsmitglieder von klein auf angehören. Deshalb spielten sie auch in diesem Jahr wieder auf beiden Sitzungen des Vereins.

Dann ging ihr damaliger Bassist ins Ausland. Sänger Tobi kannte eine Musikerin. Vanessa Weber war aber eigentlich Gitarristin. "Ich hatte zum zweiten oder dritten Mal einen Bass in der Hand, damals im Proberaum." Es klappte gut. Jetzt ist sie die Spökes-Bassistin, oder wie sie gern vorgestellt wird: "Die Kleinste mit den dicksten Saiten."

Im Repertoire von "Spökes" finden sich Karnevalsklassiker, aber auch Modernes, Partyhits und Kölschrock, immer mit einer Prise Ska. Damit erreichen sie schnell die Leute. Der bislang Größte sei der in der Jupp-Gassen-Halle bei der Sitzung der Kaasseler Jonge gewesen, meint Tobi. Da waren sie die Eröffnungsgruppe und spielten erstmals vor fremdem Publikum. "Beim dritten Lied stand der Saal." Am besten würden die Medleys funktionieren. "Da ist für jeden was dabei", so Christian Struchhold.

"Wir versuchen, die Songs peppiger zu gestalten", sagt Christian Dernbach. Dazu gehöre eine gute Mischung ebenso wie der Mut zu Neuinterpretationen, fügt Vanessa hinzu. Inzwischen hat die Band auch die richtige Ausrüstung: ein Schlagzeugset auf Rädern und andere mobile Lösungen. "Wir können in zwei Minuten aufbauen", so der Keyboarder. Das sei vor allem bei Karnevalssitzungen nötig. "Da muss jeder Handgriff sitzen."

Inzwischen hat sich der Spökes-Stil herumgesprochen. Die Band tritt gern, aber nicht nur auf Karnevalsveranstaltungen auf. Das Repertoire umfasst auch eine ganze Reihe Stimmungs- und Poplieder. Infos zur Band und Kontaktdaten auf spökes-bonn.de.

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