Münsterplatzgarage Nässe macht Beton mürbe

BONN · Die Münsterplatzgarage ist in die Jahre gekommen und muss von Grund auf saniert werden. Rund sechs Millionen Euro wollen die Stadtwerke Bonn (SWB) als Eigentümerin des Anfang der 1960er Jahre errichteten dreigeschossigen Bauwerks investieren. Start ist im Februar.

Die gute Nachricht für die Autofahrer: Die Garage soll Deck für Deck jeweils in der Zeit zwischen Februar und Oktober überholt werden. Sie muss dadurch nicht komplett geschlossen werden und steht zudem in den verkehrsreichen Monaten über die Weihnachtszeit mit allen 315 Stellplätzen voll zur Verfügung.

Eine Entscheidung, die nicht zuletzt bei den Kaufhäusern und anderen Geschäften rund um den Münsterplatz für Erleichterung gesorgt habe, sagte Reiner Löffel, Geschäftsführer der City-Parkraum GmbH.

Die Gesellschaft betreibt im Auftrag der Stadtwerke und der City-Parkgemeinschaft - ein Zusammenschluss von Kaufleuten - neben der Marktgarage weitere Parkhäuser, unter anderem die Stadthaus- und die Friedensplatzgarage.

Wie der GA berichtete, duldet die Sanierung keinen Aufschub. Löffel erklärte am Donnerstag an Ort und Stelle die Gründe: So ist der Betonbelag der Parkdecks an einigen Stellen mit Rissen durchzogen.

Durch sie dringt unaufhörlich Wasser, das die Fahrzeuge vor allem im Winter bei Schnee und Regen einschleppen. Streusalze hätten vor allem die Eisen-Bewehrung im Beton stark beschädigt und rosten lassen.

Würden die SWB mit einer Sanierung weiter zuwarten, müssten in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Zwischendecken ähnlich wie in der Universitätsgarage komplett erneuert werden. Letztere wird deswegen ab Januar für zwei Jahre dicht gemacht.

Eine Schließung der Münsterplatzgarage hätte für den Handel fatale Folgen: Obwohl sie mit 315 Parkplätzen eher zu den kleineren Garagen der City-Parkraum gehört, ist sie laut Löffel mit rund 430 000 Parknutzungen im Jahr eine der am stärksten frequentierten in der Innenstadt. "Das liegt natürlich an der zentralen Lage."

Neben den Betonsanierungen und Maßnahmen für den Brandschutz wird die Garage auch technisch auf den neuesten Stand gebracht, erklärte SWB-Bauleiter Heinz Menden. Allein durch die Erneuerung der Beleuchtungsanlage, die künftig mit LED-Lampen bestückt sein wird, würden 140 Tonne Kohlendioxid pro Jahr eingespart.

Nichts verändern könne man wegen der Tragsäulen an der Breite der Parkbuchten. Sie sind mit 2,30 bis 2,40 Meter vor allem für größere Fahrzeuge in der Tat recht knapp bemessen, räumt Mende ein. Löffel hat eine Idee: Möglicherweise könnte man die Säulen mit einer Schaumstoffmanschette versehen, um beim Anecken die Lackschäden zu mindern.

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