8,7 Millionen teures Projekt in Auerberg Neubau der Bernhardschule gesegnet

Auerberg · Vier Züge pro Schuljahr waren Grundvoraussetzung für die Freigabe der Mittel. Jedes Schulkind an der Bernhardschule hat Anrecht auf Nachmittags-Betreuung.

 Die Leiterin der OGS, Inga Matthiesen, und Rektorin Alexandra Bergrath (r.) nehmen beim Schulfest Kräuter und Gewürze entgegen.

Die Leiterin der OGS, Inga Matthiesen, und Rektorin Alexandra Bergrath (r.) nehmen beim Schulfest Kräuter und Gewürze entgegen.

Foto: Jan-Oliver Nickel

Es hat etwas gedauert, bis die Stadt Vollzug melden konnte: „Als Träger der Katholischen Jugendagentur habe ich zu Beginn meiner Tätigkeit erfahren, dass noch im Schuljahr 2012/13 der Umbau an der Bernhardschule startet“, erinnerte sich Jutta Siebertz von der katholischen Jugendagentur (KJA). Doch bis der erste Bagger vorfuhr, seien Jahre vergangen. Am Samstag nun segnete Pater Jürgen Langer beim Schulfest den fertigen Neubau an der Bernhardschule in Auerberg. 8,7 Millionen Euro hat die Stadt in das Projekt gesteckt, knapp drei Millionen davon in die Sanierung des Altbaus und die Außenanlagen.

Gesetzliches Recht auf einen OGS-Platz ab 2026

Mit Bau, durchgeführt vom Städtischen Gebäudemanagement, hatte die Stadt Bonn einige Voraussetzungen verbunden, erzählte Rektorin Alexandra Bergrath. Die Grundschule musste vierzügig werden und offene Ganztagsplätze für alle Schüler anbieten. Jedes Kind, das an der Schule neu aufgenommen wird, hat also nun einen sicheren Nachmittagsbetreuungsplatz. Dieses Recht wurde von der Bundesregierung gesetzlich verankert, gilt für andere Grundschulen aber erst ab 2026.

Die Planung der neuen Räume erfolgte im Dialog mit Kindern und Eltern. Während einer Fotorallye seien die Kinder durchs Gebäude gelaufen und hätten gezeigt, welche Orte ihnen am besten gefielen und warum. Diese Hinweise wurden ins Planungskonzept integriert, sagte Bergrath. „Sie brauchten eine Ruheecke und viel mehr Platz“, so die Rektorin. Neben einem barrierefreien Zugang zum Lehrerzimmer wurden zahlreiche Themenräume geschaffen, wie etwa eine Bibliothek, ein Experimentierraum und ein Musik- und Theaterraum. Der Neubau umfasst zwölf Tagesräume, zwei OGS-Räume und eine Mensa. Das Flachdach mit Luftwärmepumpe und die Lüftungsanlage samt Wärmerückgewinnung senken die Nebenkosten.

Kochkurse in der Lehrküche

Ein Bonus ist die neue Lehrküche, in der Kochkurse für die Kinder angeboten werden. Selina Müller, Gruppenleiterin der OGS, hat hierfür eine Fortbildung gemacht. So lernen die Schüler früh das Kochen, wie Müller berichtete: „In der ersten Stunde haben wir zunächst eine Salatbar gemacht. Danach haben wir die Kinder explizit gefragt, was sie denn gerne kochen möchten.“ So würden Rezepte zusammengestellt, mit denen die Schüler ihre Lieblingsgerichte wie Pizza und Pasta – gern auch in gesünderen Varianten – zubereiteten. Dabei werde wertvolles Wissen vermittelt, wie Hygienemaßnahmen beim Kochen oder sichere Schneidetechniken.

Das größere Angebot komme bei Eltern und Schülern gut an, sagte Tina Block. Ihre Tochter Anna besucht die dritte Klasse an der Bernhardschule und ist in der OGS, da Block als Lehrerin für Erwachsenenbildung in Vollzeit arbeitet. „Mein Kind ist begeistert“, so Block. Sie sei vom Angebot der Schule überzeugt. Ihre Tochter baue derzeit in der Experimentier-AG Vulkane, die sie stets auch gern zuhause ausprobieren will.

Eine Makel, der laut Bergrath noch nicht behoben wurde, sei der Notausgang der Mehrzweckhalle. Er ist nach Auffassung der Bonner Feuerwehr zwei Zentimeter zu schmal, um dort Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern durchführen zu können. Die Proklamation des Kinderprinzenpaars musste deshalb beispielsweise anderorts stattfinden.

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