Komplex am Quirinusplatz Neue Eigentümer für den Dottendorfer Bunker

DOTTENDORF · Am "Bunkerplatz" tut sich etwas. Zwar heißt das Areal an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 61 und 62 offiziell Quirinusplatz, doch in Dottendorf ist der Begriff Bunkerplatz seit Jahrzehnten etabliert.

 Verkauft: 285 000 Euro hatte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in ihrem Exposé als Mindestgebot angegeben. Zum genaue Kaufpreis machen weder die Bima noch die Brüder Frey Angaben.

Verkauft: 285 000 Euro hatte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in ihrem Exposé als Mindestgebot angegeben. Zum genaue Kaufpreis machen weder die Bima noch die Brüder Frey Angaben.

Foto: Max Malsch

Jetzt hat der viergeschossige Komplex mit einer Gesamtgrundstücksfläche von rund 985 Quadratmetern neue Besitzer: Andreas und Stephan Frey haben das Gebäude von 1941/42 kurz vor Jahresende gekauft. Und geht alles nach Plan, sollen dort schon bald Wohnungen entstehen.

Dafür werden die Brüder allerdings dicke Wände bohren müssen. Denn für den Umbau müssen sie sich nicht nur an Denkmalschutzauflagen und geltendem Baurecht orientieren. Um Fenster und Türen in den Beton zu sägen, müssen zwei bis drei Meter dicke Mauern, die teilweise mit Stahldrähten verstärkt sind, durchbrochen werden.

Erworben haben die Brüder den Bunker von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). In einem Bieterverfahren haben sich die beiden Ingenieure gegen einige Mitbewerber durchgesetzt. Beteiligt war auch die Stadt.

Denn ein Teil des Außenbereichs am Quirinusplatz befand sich in städtischem Besitz. Andreas und Stephan Frey wissen genau, worauf sie sich eingelassen haben. Sie haben auch den Beueler Hochbunker an der Ecke Auf der Schleide/Goetheallee zu Wohnraum umgestaltet.

Im Kopf der beiden gibt es zwar schon ein paar Ideen für den Ausbau des Dottendorfer Bunkers, "konkret ist allerdings noch nichts", erklärt Andreas Frey. In den nächsten Tagen werden die neuen Eigentümer, die keinen Kaufpreis nennen wollen, erst einmal Gespräche mit dem Bauamt und der Denkmalbehörde führen.

"Erst danach machen wir uns weitere Gedanken." Und eine Nachfrage nach Wohnraum gebe es immer. "Der Immobilienmarkt im Köln-Bonner-Raum bietet derzeit nicht viel", sagt Frey. Deshalb gebe es für außergewöhnliche Objekte stets Interessenten.

Kein Problem haben die beiden Unternehmer mit dem Denkmalschutz. "Wir haben immer gerne mit der Denkmalbehörde zusammen gearbeitet. Wir sind immer auf kompetente Gesprächspartner gestoßen, die uns Anregungen und Lösungen präsentiert haben", so Frey.

Darauf setzen sie auch diesmal. Der Dottendorfer Bunker mit einem nahezu rechteckigen Grundriss besitzt zwei seitliche Turmbauten, einen Eingangsportikus sowie seitliche und rückwärtige Erkeranbauten. Das Flachdach ist mit Kies abgedeckt, die beiden Ecktürme haben schiefergedeckte Pyramidendächer. Derzeit befindet sich auf einem Dach eine Mobilfunkanlage.

Die Anbindung des Gebäudes ist geradezu ideal. Direkt vor der Türe fahren die Straßenbahnlinien 61 und 62 ab, an der Hausdorffstraße liegen nur wenige Meter entfernt Haltestellen gleich mehrerer Buslinien. Kindergärten, Grundschulen und weiterführende Schulen in der Umgebung und die Nähe zum Venusberg, zum Rhein und zur Rheinaue machen die Lage auch für Familien interessant.

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