Neue Festspielhaus-Initiative

Die Bonner SPD will das Thema Festspielhaus wieder auf die politische Tagesordnung setzen. Kultursprecherin Bärbel Richter arbeitet gerade an einem entsprechenden Antrag für den Kulturausschuss am 4. Oktober. Ihr Wunsch: Es soll ein interfraktioneller Antrag werden.

Bonn. Die Bonner SPD will das Thema Festspielhaus wieder auf die politische Tagesordnung setzen. Kultursprecherin Bärbel Richter arbeitet gerade an einem entsprechenden Antrag für den Kulturausschuss am 4. Oktober. Ihr Wunsch: Es soll ein interfraktioneller Antrag werden. "Wir müssen jetzt im Rat die Reihen schließen", sagte sie. Zumal das Zeitfenster sehr klein sei.

Richter und ihr Stellvertreter Wolfgang Hürter, die Freitag ein in eindreiviertel Jahren erarbeitetes SPD-Grundsatzpapier zur Kultur vorstellten, erhoffen sich eine breite Mehrheit für die neue Festspielhaus-Initiative. Bärbel Richter setzt außerdem auf das Instrument der Bürgerbefragung, einen Ratsbürgerbescheid. "Es wäre klug, das zu tun", meint Richter insbesondere, wenn es um die Standortfrage gehe.

Bei der SPD genieße das Areal der Beethovenhalle nach wie vor oberste Priorität, sagte Hürter. Auf die Beethovenhalle, die er süffisant "Juwel der Architektur" nennt, könne man verzichten. "Wir wollen keine zusätzliche Halle", sagt er und erneuerte die alte Forderung nach einem Hallenkonzept für die Stadt Bonn.

Für den Standort auf dem Areal der Beethovenhalle spräche auch eine städtebauliche Perspektive für das gesamte Quartier. Sinnvoll sei sicherlich auch der Standort Gronau. Vom unlängst durch OB Jürgen Nimptsch in die Diskussion gebrachten Standort Oper halten beide nichts, "keine kluge Idee", so Richter. "Wir können auf die Oper nicht verzichten", sagte Hürter, "sie ist das Flaggschiff des Bonner Theaters.

Unglücklich sei auch der Begriff Festspielhaus. "Das hört sich elitär und wirklich sauteuer an", meinte Richter, der Namen wie "Konzerthaus Beethoven" oder "Beethoven-Philharmonie" besser gefallen. Doch Namen sind Schall und Rauch: "Dass wir eine Halle bekommen, ist das wichtige", meinte Hürter. Zu Baustelle Nummer zwei, den Konzerten auf dem Museumsplatz: Die SPD-Fraktion hätte gerne etwas mehr Zeit gehabt, um ein Konzept zu entwickeln, "ich würde mich über eine Interim-Spielzeit freuen", sagte Hürter.

Das gemeinsam mit seiner Kollegin erarbeitete Kulturpapier, das das Ergebnis vieler Gespräche ist, liest sich moderat, ist nicht unter der Prämisse notwendiger Kürzungen geschrieben, sondern ein flammendes Plädoyer für ein breites, vielseitiges Angebot der Hochkultur, der freien Träger, der Bildungsinstitutionen in Bonn: Ja zum Erhalt des Ensembletheaters, ja zu einem florierenden Beethoven-Orchester (und zu seinem Leiter Stefan Blunier), ja zur Kulturförderung. Extra-Papiere zur Beethovenpflege und zum Festspielhaus sollen folgen.

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