Neue Anlage Minigolfanlage „Rheinpiraten“ in der Bonner Rheinaue ist eröffnet

Bonn · Nach mehreren Monaten Bauzeit ist die neue Abenteuergolf-Anlage "Rheinpiraten" in der Rheinaue in Bonn eröffnet. Lob kommt von jungen Gästen und von einem erfahrenen Europameister.

 Florentine und Hannah (beide 9 Jahre alt) durften die neue Anlage in der Rheinaue testen.

Florentine und Hannah (beide 9 Jahre alt) durften die neue Anlage in der Rheinaue testen.

Foto: Niklas Schröder

Eine Piratin aus Holz wacht über ihre Schatztruhe. Vor ihr tut sich eine Hügellandschaft mit 18 grünen Spielbahnen auf. Papageien und Affen, aber auch Skelette und Grabsteine schmücken das Areal. Nach mehreren Monaten Bauzeit haben an diesem Donnerstag die Betreiber der „Rheinpiraten“ ihre Totenkopf-Flagge gehisst und die neue Abenteuergolf-Anlage in der Rheinaue eröffnet.

Hannah und Florentine (beide 9 Jahre alt), die die Anlage als erste testen durften, waren begeistert. „Hier kann man viel erleben und es ist auch richtig abenteuerlich“, sagte Hannah. „Wir haben ein paar Schläge mehr gebraucht, aber es hat sehr viel Spaß gemacht, weil man draußen ist“, ergänzte Florentine. Die Schülerinnen lobten auch die Gestaltung der Bahnen: „Ich finde es schön, dass die Steine ganz natürlich hingelegt wurden“, sagte Florentine.

Profi schätzt den Schwierigkeitsgrad auf „mittel“

Sie und Hannah wollen bald wiederkommen. Lob gab es auch vom ehemaligen Minigolf-Welt- und Europameister Braungart Zink (40). „Es ist eine sehr schön gestaltete Anlange, die auch für uns Sportler sehr attraktiv ist“, sagte der Leistungsportdirektor des Deutschen Minigolfverbandes. Der Profi schätzte den Schwierigkeitsgrad auf „mittel“ ein. „Es spielt sich gut, man muss aber etwas stärker abschlagen“, sagte Zink.

„Ich bin sehr froh, dass wir nach drei Monaten Bauzeit jetzt eröffnen können“, sagte Burkhard Weis, Bauherr und Betreiber der Anlage. Im Vorfeld musste der Geschäftsführer der Weis Events GmbH für seine Pläne einen bunten Strauß an Genehmigungen bei verschiedenen Behörden beantragen. „Zum einen steht das Areal unter Denkmalschutz sowie Landschaftsschutz, auch gibt es eine Hochwasserschutzzone“, nannte Weis einige der Hindernisse.

Toilettenanlage auch für Rheinaue-Besucher zugänglich

 Auch ein Hai muss bespielt werden.

Auch ein Hai muss bespielt werden.

Foto: Niklas Schröder

Der alte Holzkiosk etwa sei denkmalgeschützt und musste restauriert werden. „Außen wurde das Holz neu vereidet und im Innenraum wurden neue Strom- und Wasserleitungen gelegt“, berichtete Weis. Noch nicht fertig ist hingegen ein Toilettencontainer, der später auf dem Gelände stehen soll. Eine Baugenehmigung stehe hier weiterhin aus. Stellvertretend wurde am Eingang ein mobiler Toilettenwagen installiert, der auch für Rheinauen-Besucher zugänglich sein soll.

Man habe viel Geld investiert und plane für die Abenteuer-Golfanlage mit mindestens zehn Jahren Laufzeit, sagte Weis. Auf rund 2500 Quadratmeter Fläche wurden 253 Meter Bahnen gezogen, rund 150 Tonnen Findling-Steine wurden hier verbaut. Neben dem „ökologisch zertifiziertem Kunstrasen“ seien ausschließlich natürliche Materialien wie Holz und Gestein zum Einsatz gekommen.

Anspruch an moderne Freizeiteinrichtung erfüllt

Mit der neuen Abendteuergolf-Anlage und anderen Freizeitangeboten sei man in der Bonner Rheinaue jetzt breit aufgestellt, befand Dirk Dötsch, Inhaber vom Parkrestaurant Rheinaue. Zumal sich mit den Jahren auch der Anspruch für die Freizeitgestaltung unter den Besuchern verändert habe. „Deshalb war es wichtig, dass wir den Minigolfplatz neu geschaffen haben“, so Dötsch.

 Eine Piratin aus Holz wacht über ihre Schatztruhe. Vor ihr tut sich eine Hügellandschaft mit 18 grünen Spielbahnen auf.

Eine Piratin aus Holz wacht über ihre Schatztruhe. Vor ihr tut sich eine Hügellandschaft mit 18 grünen Spielbahnen auf.

Foto: Niklas Schröder

Stefan Günther, Leiter vom Sport- und Bäderamt, betonte, dass Minigolf eine anerkannte Sportart sei. Die Anlage passe deshalb ideal in das Bewegungskonzept der Stadt Bonn und werde viele neue Spieler anlocken. Mit Blick auf den Umwelt- und Denkmalschutz zog Dieter Fuchs vom Amt für Umwelt und Stadtgrün ein positives Fazit. „Wir sind zufrieden, dass es hier wieder ordentlich aussieht.“

Anlagenbauer aus Süddeutschland verantwortlich

Passend zum Piraten-Thema haben sich die Betreiber mit „Krake Käthe“ ein weibliches Maskottchen ausgedacht, das mit Perlenkettchen, Augenklappe und rosa Kopftuch von den Plakaten lächelt. Fortlaufend soll „Käthe“ an den einzelnen Bahnen ihre Geschichte erzählen, warum das Piratenschiff „Hoppetossa“ letztlich zu einem Wrack wurde und in der Rheinaue gestrandet ist. „Die Anlage richtet sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene, denn vom Spielniveau ist sie anspruchsvoller als herkömmliche Minigolfanlagen“, betonte Weis.

Bei einer normalen Minigolfanlage seien die Bahnen zwischen sechs und neun Meter lang. Bei der Abenteuergolfanlage sollen hingegen die modellierten Spielfelder teilweise über 20 Meter lang sein. „Die Hindernisse sind spektakulär – man spielt zum Beispiel über den Bachlauf oder vom Deck des Piratenschiffes herunter.“ Gebaut wurde die gesamte Anlage von einem speziellen Anlagenbauer aus Süddeutschland. Integriert wurde auch ein Sandstrand mit Liegestühlen, der die Besucher zum Verweilen einladen soll. „Nachdem es hier jahrelangen Stillstand auf der Fläche gab, sollen ‚Die Rheinpiraten‘ ein neues Highlight in der Rheinaue werden“, freute sich Weis.

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