Wechsel auf Einsatztruppenversorger Neuer Kapitän auf der Brücke der „Bonn“

Bonn/Wilhelmshaven · Stabwechsel an Bord der „Bonn“: Am Donnerstag übernahm Fregattenkapitän Markus Gansow im Marinestützpunkt Wilhelmshaven von Jobst Berg das Kommando über den Einsatzgruppenversorger der Deutschen Marine.

 Kommandowechsel: (v.l.) Der scheidende Kommandant Jobst Berg, der Kommandeur des Trossgeschwaders, Kapitän zur See André Dirks, und Fregattenkapitän Markus Gansow.

Kommandowechsel: (v.l.) Der scheidende Kommandant Jobst Berg, der Kommandeur des Trossgeschwaders, Kapitän zur See André Dirks, und Fregattenkapitän Markus Gansow.

Foto: Inken Behne

Der 42-jährige Gansow war zuletzt als Referent im Bereich Strategische Steuerung Rüstung im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin eingesetzt.

Der neue Schiffskommandant führt künftig eines der drei bundeseigenen schwimmenden Tanklager der Marine. Wie die Schwesterschiffe „Berlin“ und „Frankfurt am Main“ kann auch die „Bonn“ einen Vorrat von neun Millionen Litern Kraftstoff bunkern und damit einen maritimen Kampfverband drei Wochen lang versorgen. 30 Menschen sind nötig, um dazu auf See eine sichere Schlauchverbindung von der „Bonn“ zu einem anderen Schiff herzustellen.

Größe des Versorgers hat Vorteile für die Besatzung

Für die Besatzung hat die Größe des Versorgers auch ihre Vorteile. Sauna, Fitness-Raum und Quartiere für maximal sechs Soldaten lassen die Mannschaften anderer Marine-Schiffe neidisch werden. Und das Oberdeck ist so geräumig, dass Mannschaftsmitglieder in diesem Jahr dort sogar den Halbmarathon beim Bonner Post-Marathon mitlaufen konnten, als Fernteilnehmer. Auf der 2013 in Dienst gestellten „Bonn“ ist die Bindung an die namensgebende Stadt von Anfang an ohnehin eng. Bonner Örtlichkeiten begegnen Mannschaft und Besuchern auf Schritt und Tritt: Die Kommandantenkammer liegt „Am Römerlager“, die Kommandobrücke ist die „Hardthöhe“.

Und wenn die Mannschaften morgens aus ihren Unterkünften treten, stehen sie auf dem „Mauspfad“ oder in der „Bonngasse“. Drei Seiten des Hubschrauberhangars zeigen zudem ein riesiges Panoramabild der Bonner Stadtansicht. Bei der Musterung steht die Besatzung damit praktisch mitten auf dem Bonner Marktplatz. „Uns ist diese Patenschaft sehr wichtig“, sagt der Erste Offizier Karsten Uwe Schlüter.

Verbundenheit mit dem Schiff

Kommandant Berg, der das Schiff in den vergangenen drei Jahren führte, hatte dennoch nach Unstimmigkeiten die Zusammenarbeit mit dem Bonner Freundeskreis des Schiffes eingestellt. Daraufhin war der bisherige Vorsitzende des Freundeskreises zurückgetreten. Auch auf dem Schiff werden nun Konsequenzen gezogen: Ein mehrköpfiges Patenschafts-Komitee aus allen Dienstgradgruppen solle künftig die Beziehung zur Bundesstadt und zum hiesigen Freundeskreis pflegen, erklärt Schlüter.

Ein Großteil der 19 Soldatinnen und 141 Soldaten an Bord hat sich für mehrere Jahre zum Dienst verpflichtet oder sind Berufssoldaten. Entsprechend groß ist die Verbundenheit mit dem Schiff. „Wir von der Bonn“ ist an Bord immer wieder zu hören.

Nachdem das Schiff seit seinem Stapellauf inzwischen rechnerisch viereinhalbmal die Erde umrundet hat, geht es nun für mindestens ein halbes Jahr in die Werft. Vom Ersatzkolben aus dem Maschinenraum bis zum Kaffeelöffel wird dazu alles bewegliche Inventar von Bord gebracht und in Containern verstaut.

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