Direkt an der Schlossbachschule Neuer Kunstrasen in Röttgen

Röttgen · Der Kunstrasenplatz an der Schlossbachschule ist verlegt, die Mannschaften spielen seit Anfang Februar bereits auf dem neuen Grün. Die Flutlichtanlage ist ebenfalls fertig, genau wie die neue Streetball-Anlage.

Beim SV Rot-Weiß Röttgen hat man allen Grund, sich zu freuen. Tut man auch.

Als Rot-Weiß Vorsitzender Peter Altendorf, Bernd Marberg vom Förderverein Kunstrasen und Pressewart Achim Behn beim GA-Termin das neue Grün betreten, das sich wie ein dicker, weicher Teppich unter den Sohlen anfühlt, herrscht allerdings beinahe Wehmut: „Wenn man den Platz 30 Jahre früher so hergerichtet hätte, hätten wir Alten auch noch den Genuss gehabt, darauf zu spielen.“

Mit der Vergangenheitsbewältigung der früheren Aschenplatz-Helden haben die aktuellen Jungkicker des Vereins nichts am Hut. „Die Kinder sind hellauf begeistert von dem Rasen“, berichtet Altendorf und hat festgestellt, dass viele Kinder auch nachmittags in ihrer Freizeit auf dem Platz kicken. Das war früher nicht so, als der alte Platz noch existierte.

Noch nicht fertiggestellt werden konnte das Kleinspielfeld. Das Wetter hat bisher einen Strich durch die Rechnung gemacht, außerdem klappte der erste Verlegeversuch der Bahnen nicht. „Beim ersten Mal wurde zu wenig Kleber verwendet“, so Altendorf. Der kleine Platz ist noch mit Bauzäunen gesichert, Ende März soll es weitergehen. Er bekommt auf Wunsch des Vereins ebenfalls einen Kunstrasenbelag, wofür Rot-Weiß Röttgen die Kosten von 88.000 selbst aufbrachte.

Offizielles Eröffnungsspiel ist geplant

Das war auch in Röttgen ein Kraftakt. 50.000 Euro davon hat der 1250 Mitglieder große Verein beigesteuert, der 15 Sportarten anbietet. „Wir haben zweckgebundene Rücklagen eingesetzt, sind mit Büchsen auf Sammeltour durchs Neubaugebiet gegangen, hatten Sponsoren von Banken und einigen Privatpersonen“, erzählt Altendorf. Das Gerücht, dass der Verein von der Stadt bevorzugt behandelt werde, weil der Oberbürgermeister und der Vize-Ministerpräsident im Ort wohnen, weist er übrigens vehement zurück. „Das wird immer erzählt, ist aber totaler Quatsch“, sagt er. „Ich glaube eher, der OB weiß gar nicht, wo sich unser Platz befindet.“ Bei Joachim Stamp ist das natürlich anders, er hat selbst aktiv bei Rot-Weiß gespielt und will auch zum offiziellen Eröffnungsspiel kommen, berichtet Altendorf.

Der Förderverein, der die restlichen 33.000 Euro aufbrachte, erreichte vor allem durch Sponsorenläufe sein Ziel. Insgesamt schnürten 650 Schüler aus Röttgen und Ückesdorf die Sportschuhe und rannten, was die Lungen hergaben, so dass die Eltern dafür ordentliche Beträge auf den Tisch legen mussten. 26.000 Euro waren es am Ende, wovon 19.000 Euro in die Kasse des Fördervereins wanderten.

„Theoretisch hat der Förderverein damit seinen Zweck erfüllt und könnte aufgelöst werden“, berichtet dessen Vorsitzender Marberg. Die gesammelten Gelder seien schließlich ausgeschüttet. „Aber wir überlegen, ob wir mit einem anderen Zweck als Förderverein weitermachen.“

Nachwuchsspieler mieden Verein wegen Aschenplatz

Ziel sei insgesamt, dass zu den acht Mannschaften und zwei Bambini-Teams weitere hinzu kommen. „Wir wollen auch für die A- und B-Jugend Spieler werben, die bisher wegen des Aschenplatzes nicht zu uns kommen wollten.“ Dasselbe gelte für eine Zweite Mannschaft, die in der nächsten Saison antreten soll. Altenburg ist zuversichtlich: „Ein Kunstrasen zieht die Spieler an.“ Neben den Röttgenern spielt noch Polonia Bonn auf dem neuen Grün, außerdem immer montags die Betriebssportler.

Für die beiden Schulen im Einzugsgebiet sei gesagt, dass der Platz auch noch um eine Laufbahn ergänzt werden kann, was bisher am Budget scheiterte. Eine Weitsprunganlage allerdings ist von der Stadt schon gebaut worden.

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