Collegium musicum Neuer Leiter "Musik" offenbar gefunden
BONN · Eine dicke Heftmappe hatte Darius Schafigh in seinem Rucksack: Gemeinsam mit Magdalena Möhlenkamp hatte er eine Petition mit 5666 Unterschriften dabei. Mit dieser Liste protestieren Chor und Orchester des Collegium musicum gegen eine drohende Schließung und die ungewisse Zukunft dieser Institution.
Derweil hat die Uni offenbar einen neuen Leiter "Musik" für das Kulturforum gefunden. "In den nächsten Tagen werden wir dazu Näheres mitteilen", so ein Uni-Sprecher.
Sechs Wochen lang hatte die Initiative "Generalpause - nein danke" über das Internet mobil gemacht. Über das Web suchten die Musiker weltweit nach Unterstützern, die ihren Kampf zur Rettung des Collegium musicum mittragen. "Es ist unglaublich, wie viele uns beistehen", freute sich Möhlenkamp, als sie gestern mit Schafigh die Unterschriftenliste an Dezernentin Martina Krechel-Engert von der Uni überreichte. Überall dort, wo Chor und Orchester des Collegium musicum in der Vergangenheit gastiert hatten, fanden sich Musikfreunde, die das Anliegen der Bonner Studenten stützen. "Aus fast allen europäischen Ländern und selbst aus Amerika bekamen wir Unterstützung", so die beiden.
Das vor rund 60 Jahren von Emil Platen gegründete Collegium musicum hat derzeit große Probleme (der GA berichtete). Auslöser der Krise war die Neubesetzung der seit Ende des Wintersemesters vakanten Stelle des Akademischen Musikdirektors. Seit 1. April darf nicht mehr in den Räumen des Collegium geprobt werden. Um ein Auseinanderbrechen der Ensembles zu verhindern, hatten die Mitglieder den Probenbetrieb eigenständig organisiert. "Das Orchester probt in der Aula des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums und der Chor in der Aula des Clara-Schumann-Gymnasiums", erklärt Möhlenkamp. Wie es weitergeht, sei nach wie vor ungeklärt.
