"Community Days" Neuer Pokémon-Go-Hype in der Bonner Innenstadt

Bonn · Bonn erlebt aktuell einen neuen Pokémon-Go-Hype - dabei war das Spiel bei Unbeteiligten schon fast wieder vergessen. Sogenannte "Community Days" sorgen nun aber dafür, dass sich in der Bonner Innenstadt immer häufiger ganze Gruppen treffen.

 Pokémon Go Spieler ziehen durch die Stadt, um möglichst viele virtuelle Monster zu fangen.

Pokémon Go Spieler ziehen durch die Stadt, um möglichst viele virtuelle Monster zu fangen.

Foto: dpa

Sie tauchen meist in kleinen Grüppchen auf, sind mit mindestens einer externen Stromquelle ausgestattet, schauen gebannt auf ihr Smartphone und werden häufig in der Innenstadt gesichtet. Die Rede ist von Pokémon-Go-Spielern. Das Spiel, bei dem virtuelle Poké-Monster eingefangen und gesammelt werden, wurde bereits 2016 zu einem weltweiten Phänomen, dann ebbte der Hype um das Smartphone-Spiel ab. In den vergangenen Wochen scheint das Spiel bei den Bonner Fans allerdings wieder aufzuleben.

"Grund dafür sind die 'Community Days', die verstärkt seit mehreren Monaten stattfinden", erzählt der Bonner Student Timo Brauer. Diese finden in der Regel ein Mal im Monat statt, jeweils samstags oder sonntags von 11 bis 14 Uhr. Während dieser Events tauchen in den Arenen besonders viele seltene Pokémon auf.

Doch auch an den anderen Wochenenden sind mehrere Spieler-Gruppen regelmäßig in der Bonner Innenstadt zu sehen, die in sogenannten Arenen gemeinsam kämpfen. Um so eine Arena in erster Linie ausfindig zu machen, muss der Spieler aktiv umherstreifen. In diesen Arenen erscheinen dann temporäre "Raids", die erst 45 Minuten vor ihrer Aktivierung in der App angezeigt werden. Wenn ein "Raid" entdeckt wurde, tragen die Spieler den Standort der Arena und Zeit der Aktivierung in die App "Telegramm" ein.

Diese Messenger App funktioniert wie WhatsApp, allerdings wird für die Kommunikation nur ein Nutzername benötigt. "In Bonn hat sich die Kommunikation über Telegramm durchgesetzt", so Brauer. "Die Spieler können sich über die App zurückmelden, dann wissen alle, wie viele Spieler zu dem Treffpunkt erscheinen." Durchschnittlich sind das fünf bis sechs Pokémon-Jäger.

Zudem gibt es eine Facebook-Gruppe für Pokémon Go Spieler aus Bonn und Umgebung, in der aktuelle Ereignisse und Events kommuniziert werden. Ein weiterer Grund für den erneuten Aufschwung ist die Tatsache, dass die Spieler seit kurzer Zeit auch gegeneinander antreten können. Dabei lassen sie drei zuvor ausgewählte Pokémon virtuell gegeneinander kämpfen.

Damit das Smartphone-Spiel ein Team-Event bleibt, wurden zudem für den Sommer Pokémon-Go-Events organisiert. So fand beispielsweise vom 30. Juni bis zum 1. Juli ein Event im Westfalenpark in Dortmund statt, bei dem laut einem Sprecher des Veranstalters Niantic allein samstags rund 37.000 Spieler auf Monster-Jagd gegangen sind. Kurzum: Die Macher überlegen sich stetig neue Features, damit das Spiel attraktiv bleibt.

Aus diesem Grund sind manche Poké-Monster nur auf bestimmten Kontinenten zu finden. Der Bonner Student Timo Brauer stiftete bereits seinen Vater an, für ihn Pokémon zu sammeln, wenn dieser auf Dienstreise im Ausland ist. Doch auch in Bonn tauchen immer wieder seltene Pokémon auf und locken die Spieler in die City.

Wer sich am Samstag, 16. Februar, zu einem Einkaufsbummel in die Stadt begibt, muss damit rechnen, vermehrt auf Pokémon-Go-Spieler zu treffen. Von 11 bis 14 Uhr findet nämlich der nächste Bonner "Community Day" statt.

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