August Macke Haus: Grundsteinlegung für Erweiterungsbau Neues Kapitel einer Erfolgsgeschichte

Das historische Macke Haus bekommt einen modernen Anbau, entworfen hat ihn der Bonner Architekt Karl-Heinz Schommer. Bis voraussichtlich Mitte 2017 wird das Ensemble entstehen.

 Vor der symbolischen Grundsteinlegung: (von links) Klara Drenker-Nagels, Hermann Neusser, Christoph Siemons, Karl-Heinz Schommer, Petra Siering und Til Macke auf der Baustelle an der Bornheimer Straße/Ecke Hochstadenring. Links das Modell des Grundsteins.

Vor der symbolischen Grundsteinlegung: (von links) Klara Drenker-Nagels, Hermann Neusser, Christoph Siemons, Karl-Heinz Schommer, Petra Siering und Til Macke auf der Baustelle an der Bornheimer Straße/Ecke Hochstadenring. Links das Modell des Grundsteins.

Foto: Horst Müller

Eigentlich sei man gestern nur zusammengekommen, um einen Stein zu verlegen, sagte Christoph Siemons, Vorstandsvorsitzender der Stiftung August Macke Haus der Sparkasse in Bonn. Es handele sich aber um einen besonderen Stein, präzisierte Siemons an der Baustelle Bornheimer Straße/Ecke Hochstadenring: um den Grundstein für den Erweiterungsbau des August Macke Hauses. "Jetzt wird es konkret. Jetzt wird aus unserer Vision Wirklichkeit", betonte Siemons.

Das Macke Haus bekommt einen modernen Anbau: es wird ein Ensemble entstehen aus dem Künstlerhaus, in dem Biografisches zu August Macke sowie Wissenswertes zu Bonn Anfang des 20. Jahrhunderts gezeigt wird, sowie dem Erweiterungsbau unter anderem für Ausstellungen, Veranstaltungen und Gastronomie. Die Kosten sind auf 6,5 Millionen Euro gedeckelt.

Gestern mauerten Förderer und Macher des Erweiterungsbaus in einem symbolischen Akt eine metallene Schatulle ein. Sie enthielt eine Urkunde, Kopien von Ausführungsplänen, einen Satz Euromünzen und die Ausgabe des General-Anzeigers vom 13. Januar 2016. Die Bonner Bildhauerin und Macke-Medaillen-Preisträgerin der Stadt Bonn 2014 Petra Siering stellte ein Modell des von ihr gestalteten Grundsteins vor, der zukünftig im Fundament des neuen Baus eine Heimstatt finden wird - für die Ewigkeit, wie es der ausführende Architekt und Bauleiter Thomas Kaldewey ausdrückte.

Chronologie einer Erfolgsgeschichte

Sierings Grundstein mit seiner strengen, reduzierten, edlen Form ist ein Dialog zwischen Marmor und Beton, ein kühles Spiel mit Ecke und Kante. Die Direktorin des Macke Hauses, Klara Drenker-Nagels, zeichnete die Chronologie einer Erfolgsgeschichte nach. Der Bund entschied Ende 2012, für den 6,5 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau des Macke Hauses die Summe von 3,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen; hieran hatte der damalige Außenminister Guido Westerwelle maßgeblichen Anteil. Danach sagte das Land Nordrhein-Westfalen eine Finanzspritze von 1,5 Millionen Euro zu.

Die Zuwendungen von Bund und Land honorieren eine Initiative bürgerschaftlichen Engagements. Sie bedeuten Bestätigung, Förderung und Unterstützung für ein Projekt, das seit mehr als 20 Jahren beharrlich vorangetrieben wird. Am Mittwoch gab es Dankesworte rundum. Hermann Neusser, Verleger des General-Anzeigers und Vorstandsvorsitzender der Stiftung August Macke Haus, würdigte die Bemühungen von Christoph Siemons, seinen "unglaublichen Schwung".

Til Macke, Enkel von August Macke, lobte das Projekt Erweiterungsbau und beschenkte zusammen mit seiner Frau Heide die Stiftung August Macke Haus der Sparkasse in Bonn mit einem Scheck über 50 000 Euro. "Das Macke-Viertel wird ein Zentrum bekommen", bilanzierte Til Macke.

Enthusiasmus für das Projekt nicht geschmälert

Architekt Karl-Heinz Schommer präzisierte sein Engagement in Sachen Macke: "Ich bin erst seit 14,5 Jahren dabei." Mit feiner Ironie ließ er durchblicken, dass er kompromissbereit habe arbeiten müssen, um im Kostenrahmen zu bleiben. Das hat seinen Enthusiasmus für das Projekt offensichtlich nicht geschmälert.

Der Rohbau für die dreistöckige Erweiterung soll, so sah es Bauleiter Kaldewey im vergangenen September, bis Mai 2016 abgeschlossen sein. Die längste Phase im Projekt ist dem Innenausbau und den Fassaden vorbehalten. "Es ist ein sehr komplexer Bau mit einem enormen Nutzungsmix auf einer geringen Kubatur", erklärte der Bauleiter. Wechselnde klimatische Anforderungen, unterschiedliche Böden und akustische Erfordernisse stellten eine große Herausforderung für die ausführenden Gewerke dar.

Gestern sah man an der Baustelle Bornheimer Straße/Ecke Hochstadenring: Es geht voran.

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