Klimaschützer auf dem Rad Neuseeländer machen auch in Bonn Halt

Bonn · Die Neuseeländer Klimaschützer Inka Vogt und Fabian Beveridge fahren mit dem Rad quer durch Europa. Auf ihrer Tour machen sie auch Halt in Bonn.

 Strampeln sich für ein besseres Klima ab: Inka Vogt und Fabian Beveridge durchqueren Europa mit dem Rad.

Strampeln sich für ein besseres Klima ab: Inka Vogt und Fabian Beveridge durchqueren Europa mit dem Rad.

Foto: Susanne Wächter

4000 Kilometer haben sie schon hinter sich, einige Tausend liegen noch vor ihnen. Inka Vogt und Fabian Beveridge aus Neuseeland sind als Klima-Botschafter der Vereinten Nationen (UN) in Europa unterwegs. Am Donnerstag legten sie einen Stopp in Bonn ein, bevor es diesen Samstag Richtung Mainz weitergeht.

Während für andere nach dem Abitur Neuseeland und Australien ein Traumziel darstellen, möchten die beiden 18-Jährigen Europa mit dem Fahrrad erkunden. Ihnen geht es aber nicht allein darum, unseren Kontinent kennenzulernen, sie möchten vor allem auf das klimafreundliche Fortbewegungsmittel aufmerksam machen. Dafür strampeln sich die beiden ab, quer durch Europa. Das muss man wollen. Und die beiden wollen unbedingt, denn sie haben ein Ziel: Die Menschen für ein klimafreundliches Leben zu sensibilisieren.

„Wir können nicht alles reduzieren in unserem Leben, aber wir tun schon eine ganze Menge“, sagt Fabian Beveridge stellvertretend für seine Reisebegleiterin in einem einwandfreien Deutsch. Zuhause fuhr er viel Fahrrad, Inka Vogt weniger, gibt sie zu. Für ihre Tour im Auftrag der UN erhielten sie ein dreitägiges Vorbereitungstraining.

Nicht alles können sie mit dem Fahrrad zurücklegen. Von Neuseeland nach Portugal waren sie auf den Flieger angewiesen. „Sonst säßen wir heute immer noch auf dem Segelboot“, sagt Beveridge lachend. Weil Fliegen einen der größten Klimakiller darstellt, hat das Duo über die Initiative Cli-mate Neutral Now eine Abgabe geleistet. Mit dem Geld werden nachhaltige Entwicklungsprojekte finanziert. Allein ihr Flug von Neuseeland nach Porto hat eine Produktion von etwa sechs Tonnen CO2 bedeutet. Die Climate Neutral Now Initiative ermöglicht es Personen, Unternehmen und Regierungen ihren CO2-Fußabdruck zu messen, die Emissionen wenn möglich zu reduzieren und den Rest durch UN-zertifizierte Emissionsreduzierung auszugleichen.

Bonn halten die beiden für sehr fahrradfreundlich. Dies bescheinigt auch der UNFCCC-Sprecher Nick Nuttall der Bundesstadt. UNFCCC steht für das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen. Der Rahmenvertrag wurde 2015 dazu geschlossen. Alles sei zwar noch nicht so perfekt wie etwa in den Niederlanden, aber wesentlich besser als die Infrastruktur, die sie in Portugal und Spanien vorfanden.

Von Bonn geht es über Mainz, Frankfurt und München nach Österreich und dann bis hinunter nach Griechenland. Auf ihrer Reise werden die beiden Klimabotschafter Nichtregierungsorganisationen und Climate-Neutral-Now-Teilnehmer sowie Momentum-for -Change-Projekte besuchen. „Dies alles sind praktische, messbare und wiederholbare Beispiele, die zeigen, was Menschen, Unternehmen, Regierungen und Industrien leisten können, um den Klimawandel zu bekämpfen“, sagt Nick Nutall. Im November wollen Beveridge und Vogt zurück nach Bonn kommen. Pünktlich zur UN-Klimakonferenz, wo sie weitere Klimabotschafter treffen werden. Ihre Tour finanzieren die beiden Neuseeländer übrigens selbst. Dafür haben sie nach der Schule eifrig gejobbt. Klimabotschafter zu sein ist nämlich ein Ehrenamt aus Überzeugung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Von GA-Redakteur
Philipp Königs
zur Klimaplan-Bilanz
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-BilanzErfolg bemisst sich an Taten
Aus dem Ressort