Kommentar zur Sperrung des Bonner Cityrings Nicht abkoppeln

Voraussichtlich ab Januar wird die Bonner Maximilianstraße zwischen Wesselstraße und Hauptbahnhof für den Verkehr gesperrt. Grund sind Arbeiten auf der Baustelle für das Maximiliancenter.

Die temporäre Sperrung der Maximilianstraße, die wegen komplexer Bauarbeiten voraussichtlich ab Januar erfolgen soll, wird für die meisten Autofahrer wie eine Hiobsbotschaft klingen. Denn auch ohne diese Sperrung ist ein Durchkommen in der City im Berufsverkehr oftmals schwierig. Hinzu kommt, dass schon der kleinste Unfall auf den umliegenden Autobahnen für den Verkehrsfluss in der Bonner Innenstadt böse Folgen haben kann. Im schlimmsten Fall kommt er sogar komplett zum Erliegen. Weil dann viele Autofahrer durch die von Vater Rhein geteilte Stadt fahren und in aller Regel über die Kennedybrücke versuchen, von A nach B zu gelangen.

Doch offenbar führt an der Sperrung kein Weg vorbei. Die Baustelle für das Maximiliancenter ist aufgrund ihrer Lage in der Tat komplex. Das haben bereits die Abrissarbeiten für die Südüberbauung gezeigt, als dabei ein Kran auf das Vordach des Hauptbahnhofs stürzte.

Und jede Medaille hat schließlich zwei Seiten: Diese temporäre Sperrung der Maximilianstraße kann erste Erkenntnisse liefern, wie der Verkehr in der Innenstadt fließen wird, wenn der von der Verwaltung favorisierte Citybogen, also die Kappung des Cityrings, auf Dauer verwirklicht werden sollte. Es ist sicher richtig, für den Umstieg auf den ÖPNV und das Rad zu werben. Aber trotzdem muss eine gute Erreichbarkeit der City auch für Autofahrer gewährleistet sein. Sie dürfen nicht abgekoppelt werden.

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