Edelsteinkurs an der Bonner Volkshochschule Nicht jeder Diamant ist echt

BONN · Einen kleinen, aber spannenden Einblick in die schillernde Welt der Edelsteine gab es kürzlich bei einem Kursus an der Bonner Volkshochschule (VHS). Interesse für die Bestimmung von Smaragden, Rubinen oder gar Diamanten zeigten vor allem Frauen.

 Edelsteinseminar: Fachfrau Brigitte Möser-Ahr (links) mit Teilnehmerinnen.

Edelsteinseminar: Fachfrau Brigitte Möser-Ahr (links) mit Teilnehmerinnen.

Foto: Barbara Frommann

Wie Sherlock Holmes saßen sieben Teilnehmerinnen mit großen Lupen über kleinen Steinchen. Von der Gemmologin Brigitta Möser-Ahr, einer Edelsteinprüferin, von denen es in Deutschland nur wenige gibt, konnten die von den Edelsteinen faszinierten Teilnehmerinnen viel Wissenswertes erfahren.

So überprüften sie zunächst einen Diamanten im Verlobungsring auf seine Echtheit - er war echt. Aber so selbstverständlich sei das ermittelte Ergebnis nicht, so Möser-Ahr. "Mittlerweile gibt es synthetische Diamanten, die sind so perfekt, dass ihre Herkunft nur durch eine Analyse im Labor in Idar-Oberstein ermittelt werden kann."

Unter einem Mikroskop wurde anschließend ausprobiert, ob ein Stein echt oder synthetisch ist. Eine Arbeit, für die ein Profi sehr viel Fachwissen, Geduld und jahrzehntelange Übung benötigt. "Auch die Augen werden sehr beansprucht. Die kleinsten Farbnuancen muss man sehen", so Brigitta Möser-Ahr.

Mit einem kleinen Experiment mit äthiopischen Opalen im Wasserglas ging es dann weiter. Der Opal verlor langsam seine Farbigkeit. "Opale verlieren zunächst ihre Farbe, wenn sie Wasser aufnehmen", so Möser-Ahr. "Die äthiopischen Opale sind sehr empfindlich, im Gegensatz zu den australischen. Beim Trocknen an der Haut nehmen die äthiopischen Opale dann leider Kosmetikrückstände mit auf und können sich verändern."

Auch die Behandlungsarten von Steinen thematisierte Möser-Ahr. Dazu gehört etwa, einen Smaragd mit farblosem Öl einzuölen. Mit Gefühl oder Esoterik habe der Beruf einer Gemmologin herzlich wenig zu tun. "Da zählen die Fakten", sagte Brigitta Möser-Ahr. "Den Beruf der Gemmologin gibt es noch nicht lange. Seit etwa 25 bis 30 Jahren kann man ihn in Idar-Oberstein erlernen. Eine sehr verantwortungsvolle Arbeit, denn für ein Gutachten haftet man rund 30 Jahre."

Möser-Ahr ist öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Perlen der IHK Bonn/Rhein-Sieg. "Zu mir kommen ganz unterschiedliche Menschen, um sich eine Meinung zu einem Schmuckstück einzuholen oder eine Erbschaft bewerten zu lassen", erzählte sie. Am 8. Dezember bietet sie einen Perlenkursus an.

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