Deckensanierung der U-Bahn-Passage Niemand fühlt sich zuständig

BONN · Der Anblick ärgert tagtäglich Tausende von Passanten und Nahverkehrskunden. Schmutz, Staub und eine an mehreren Stellen offene Decke verunstalten seit Wochen die U-Bahn-Passage am Hauptbahnhof.

"Hinsichtlich der Unterhaltungspflicht der Decke der Maximilianpassage unter der Südüberbauung bestehen juristische Differenzen, ob diese bei der Stadt oder bei der Eigentümergemeinschaft der Südüberbauung liegt", teilt die Verwaltung im typischen Verwaltungsdeutsch mit. Mit anderen Worten: Es ist nicht klar, wer überhaupt zuständig ist. Die endgültige Klärung werde zurzeit juristisch herbeigeführt, so die Stadt.

Allerdings liegt ihr nach eigenen Angaben derzeit ein Angebot der Eigentümergemeinschaft zur Reparatur der schadhaften Stellen der Decke vor. Demnach sollen die Kosten zu einem Drittel von der Eigentümergemeinschaft und zu zwei Dritteln von der Stadt getragen werden.

Damit es bis zur Reparatur nicht so lange dauert, hat das Städtische Gebäudemanagement das Angebot angenommen ohne Anerkennung einer Rechtspflicht, wie es heißt. Es liege aber an der Eigentümergemeinschaft, die Reparatur zu veranlassen. Die Stadt könne deshalb nicht sagen, wann das sei, erfuhr der BBB.

Unterm Strich kostet die Reparatur rund 4000 Euro, für die Stadt eine überschaubare Summe. Werde nichts geschehen, könne es sein, dass sich Deckenteile lösen und auf Passanten fallen. In diesem Fall gehe es dann um die strafrechtliche Haftungsfrage.

"Im Ergebnis kann nicht ausgeschlossen werden, dass sowohl die Verkehrssicherungspflicht als auch die Unterhaltungslast für die besagte Lamellendecke bei der Stadt liegen", so die Stadt selbst. Sie habe den Bereich dem öffentlichen Verkehr, also für Fußgänger, gewidmet und sei so auch verkehrssicherungspflichtig. Da es sich um einen Tunnel handle, gehörten wohl auch die Decke und Wände dazu.

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