Kommentar zur Bonner Ratskoalition Noch viele Prüfsteine

Meinung | Bonn · Die Jamaika-Koalition hatte bereits schwere Krisen. Und der gemeinsame Weg soll noch vier Jahre dauern.

Pressekonferenz der Jamaika-Koalition: (Von links) Brigitta Poppe, Peter Finger, Werner Hümmrich und Klaus-Peter Gilles ziehen Zwischenbilanz.

Pressekonferenz der Jamaika-Koalition: (Von links) Brigitta Poppe, Peter Finger, Werner Hümmrich und Klaus-Peter Gilles ziehen Zwischenbilanz.

Foto: Benjamin Westhoff

Jamaika hat in der Tat gerade in jüngster Zeit einige für die Stadt Bonn richtungsweisende Beschlüsse gefasst. Dazu zählt sicherlich in erster Linie der Bahnhofsvorplatz – ein Projekt, das wohlgemerkt seit mehr als 20 Jahren zur Diskussion steht und beinahe zerredet zu sein schien. Dazu zählt auch der Beschluss zur Sanierung der Beethovenhalle und die Verlängerung des Generalintendantenvertrags. Aus Sicht von Jamaika beachtliche Erfolge, die trotz der so unterschiedlichen Partner gemeinsam gestemmt werden konnten.

Doch das und auch die demonstrierte Geschlossenheit der Koalitionäre bei ihrer Zwischenbilanz können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bereits mehrfach zu schweren Krisen gekommen ist. Auslöser sind vor allem die internen Grabenkämpfe der Grünen. Immerhin zwölf Mitglieder der erweiterten Fraktion hatten damals gegen Jamaika gestimmt. Ebenso viele waren dafür.

Die Vorbehalte der Gegner sind offenbar nicht weniger geworden, wie an diversen Abstimmungsergebnissen im Stadtrat deutlich ablesbar ist. Das macht die Grünen für die Partner von CDU und FDP so unberechenbar. Der Krug geht nur so lange zum Brunnen, bis er bricht, sagt man.

Auch wenn die Spitzen von Jamaika nach dem jüngsten Vorfall nur so vor Zuversicht sprühen und den einen oder anderen Streit jetzt herunterspielen wollen: Auf dem gemeinsamen Weg, der immerhin noch vier Jahre dauern soll, liegen noch einige Prüfsteine, die erst einmal weggeräumt sein wollen.

Das Viktoriakarree ist ein ganz dicker Brocken. Und in der Bäderfrage ist auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Mal sehen, wer da nicht doch noch umfällt, wenn es um die Schließung des Frankenbads geht. Das liegt immerhin in einer Hochburg der Grünen. Und die Wählerklientel will bedient werden. Landtags- und Bundestagswahl nächstes Jahr lassen grüßen.

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