Kassenvertreter verschieben geplante Reform Notfallpraxen in Bonn bleiben vorerst erhalten

Region · Die Kassenvertreter verschieben die geplante Reform der Notfallpraxen auf die kommenden Jahre. Es bestehe noch Abstimmungsbedarf, bescheinigten sich die Kassenärztlichen Vertreter. Die fünf Bonner Notfallpraxen bleiben vorerst erhalten.

Das hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) bei ihrer Vertreterversammlung jetzt beschlossen. Bekanntlich war geplant, von den fünf vorhandenen Standorten drei zu schließen. Die Notfallpraxen Beuel (St.-Josef-Hospital), Bad Godesberg (Waldkrankenhaus) und Duisdorf (Malteser Krankenhaus ) standen zur Disposition. Erhalten bleiben sollten die Standorte St.-Marien-Hospital und Uni-Klinik. Außerdem gibt es eine Praxis am Siegburger Krankenhaus.

Die KV-Vertreter konnten sich bei ihrem Treffen am Freitag in Düsseldorf nicht auf weitere Reformschritte einigen. Deshalb stoppten sie die Änderung zunächst für 2016. Damit bleibt es der neu zu wählenden Vertreterversammlung überlassen, die bereits gefassten Beschlüsse zu einem späteren Zeitpunkt erneut aufzugreifen. Notfallpraxen werden von niedergelassenen Ärzten meist an oder in der Nähe von Krankenhäusern betrieben, um die sprechstundenfreien Nacht- und Wochenendzeiten zu überbrücken. In Bonn werden die Notfallpraxen in Form von Vereinen geführt. Für die geplante Reform galten Bonn, Euskirchen und Rhein-Sieg-Kreis als Modellregion. Ziele der Veränderung waren Kostenkontrolle und eine gleichmäßige Arbeitsbelastung der Mediziner sowie eine möglichst gleichmäßige Verteilung des allgemeinärztlichen Angebots in der Fläche.

Laut Kassenärztlicher Vereinigung konnten auch keine neuen zentralen Standorte für fachärztliche Notdienste benannt werden, weil die Genehmigung vom Landesgesundheitsministerium noch ausstehe. Für die Neuregelung des kinderärztlichen Notdienstes fehlten ebenso noch belastbare Lösungen. Insgesamt bescheinigten sich die KV-Vertreter beim Thema Notfallpraxen "weiteren Abstimmungsbedarf". In Bonn und Umgebung waren die Schließungspläne mit Skepsis aufgenommen worden. Die Standorte am Malteser Krankenhaus und Waldkrankenhaus sind etwa auch erste Anlaufstellen für Patienten aus dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.

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