Notizen aus B. Filmreife Szenen in der Bonner Politik

Bonn · In Bonn ist vieles Kulisse. Und das liegt längst nicht nur an den wöchentlichen Dreharbeiten in der Stadt. Auch die Kommunalpolitik bietet regelmäßig Neues aus den Genres Drama, Thriller, Horror und Liebe, meint GA-Redakteur Rüdiger Franz.

 Science Fiction wie im Raumschiff Enterprise wird zuweilen auch im Bonner Stadthaus geboten.

Science Fiction wie im Raumschiff Enterprise wird zuweilen auch im Bonner Stadthaus geboten.

Foto: picture alliance / dpa/Paramount

Seitdem einst täglich der Lange Eugen in der Tagesschau zu sehen war, bleibt Bonn als Filmkulisse unangefochtene Spitze. Auch in der vergangenen Woche wusste man kaum, wo man vor lauter Dreharbeiten noch hintreten sollte, was nicht nur am Maximiliancenter liegt, wo seit drei Wochen ein Katastrophenfilm mit entmenschter Endzeitstimmung produziert wird. Auch die Freunde des Horrorgenres kommen auf ihre Kosten, zumindest lässt schon die Vorschau auf ein stadtweites Tempo 30 manchem das Blut in den Adern gefrieren. In einem neuen Psychothriller wird die Menschheit von freundlichen grünen Wesen hypnotisiert und mit acht neuen Arbeitsplätzen zum Bau von umweltfreundlichen Radwegen verleitet; völlig unvermittelt verwandeln sich die Blumenkinder in Husqvarna-Kettensägen und mähen Dutzende Bäume am Wegesrand nieder. Science Fiction ist derweil im Stadthaus garantiert, wo es in Anlehnung an das Raumschiff Enterprise nicht nur eine fremdartige neue Sprache, sondern die Berufe „Strategische Programmsteuerung“ und „Dezernats- und Verwaltungssteuerung“ geben soll.