Analyse zur NRW-Wahl in Bonn Grüne legen in Bonn noch stärker zu als im NRW-Durchschnitt

Bonn · Fast alle Parteien fahren in Bonn im Vergleich zur Landtagswahl 2017 Verluste bei den Zweitstimmen ein. Spannung gab es bis zuletzt beim Direktmandat im Wahlkreis Bonn I. Ein Überblick.

 Die Bonner Grünen haben am Abend Grund zu feiern, mittendrin die Direktkandidaten Julia Höller und Tim Achtermeyer.

Die Bonner Grünen haben am Abend Grund zu feiern, mittendrin die Direktkandidaten Julia Höller und Tim Achtermeyer.

Foto: Benjamin Westhoff

Schon am frühen Abend war ein Trend zu erkennen: Die Grünen verzeichnen in Bonn noch mehr Zuwachs bei den Zweitstimmen als ihre Partei im NRW-Durchschnitt. Und die FDP verliert im Schnitt in der Heimatstadt von Spitzenkandidat Joachim Stamp prozentual etwas mehr als landesweit. Die CDU musste, anders als im Land, ein hauchdünnes Minus bei den Zweitstimmen verbuchen.

Die ersten Kommunalwahlbezirke, die komplett ausgezählt waren, waren Tannenbusch und Holzlar/Hoholz. In dem Beueler Wahlkreis waren die Grünen die Gewinner (+13,6 Prozentpunkte), in Tannenbusch war der Abstand zu 2017 mit 10,7 Prozentpunkten immer noch deutlich, aber unter dem stadtweiten Ergebnis von plus 17,4 Prozentpunkten. In Tannenbusch hat die AfD dafür mit 3,6 Prozentpunkten überdurchschnittliche viele Zweitstimmen verloren.

Landtagswahl in NRW 2022: Grüne legen in Bonn stärker zu als im Landesschnitt​
Foto: GA

Enges Rennen im Wahlkreis I

Bei den Erststimmen im Wahlkreis Bonn I lieferten sich Guido Déus (CDU) und Tim Achtermeyer (Grüne) ein enges Rennen. Bei den Zweitstimmen landeten die Grünen im nördlichen Bonner Wahlkreis vor der CDU. Anders im Süden: CDU-Direktkandidat Christos Katzidis konnte im Wahlkreis Bonn II mehr Abstand zu Julia Höller (Grüne) halten. Schwarz und Grün trennten dort auch bei den Zweitstimmen am Ende rund fünf Prozentpunkte.

Schaut man auf die Kommunalwahlbezirke, erreichte die CDU das beste Zweitstimmen-Ergebnis in Venusberg/Ippendorf (39,2 Prozent), das schlechteste in der Inneren Nordstadt (13,6 Prozent).

Die SPD-Zweitstimmen sind gleichmäßiger über das Stadtgebiet verteilt. 26,8 Prozent holten die Sozialdemokraten in Tannenbusch. Deutliche Ausnahme nach unten für die SPD: der Kommunalwahlbezirk Röttgen/Ückesdorf (15,9 Prozent).

Hier lässt sich der Stamp-Faktor im Wahlergebnis ablesen. 14 Prozent für die FDP und in der Heimat des Röttgeners damit mehr als überall sonst in Bonn. In der Äußeren Nordstadt gab es das niedrigste FDP-Ergebnis mit 5,2 Prozent.

Grüne in der Altstadt über 40 Prozent

Grünen-Hochburg bleibt die Innere Nordstadt (42,6 Prozent), unterdurchschnittlich sind sie in Tannenbusch (16,8 Prozent).

Die AfD schnitt in Kessenich mit 1,8 Prozent der Zweitstimmen besonders schlecht ab, einen Höchstwert hatte sie mit 6,5 Prozent in Tannenbusch.

Die Linken sind in der Inneren Nordstadt mit 6,7 Prozent besonders beliebt, wenig Zweitstimmen bekamen auch sie in Rötten/Ückesdorf (1,4 Prozent).

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