Wahlanalyse in Bonner Bezirken Wahlbeteiligung war in Hardtberg am geringsten

Interaktiv | Bonn · Die Bonner haben gewählt, aber durchaus unterschiedlich. Egal, ob man die Ergebnisse der NRW-Wahl in einzelnen Stimmbezirken betrachtet oder ganze Stadtbezirke, gibt es Unterschiede bei den Parteien.

 Die Wahlbeteiligung in den Bonner Stadtbezirken liegt über dem NRW-Durchschnitt.

Die Wahlbeteiligung in den Bonner Stadtbezirken liegt über dem NRW-Durchschnitt.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Betrachtet man den Stadtbezirk Bonn isoliert, hätten die Grünen dort ein Direktmandat für den Landtag holen können. 33,1 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten hier mit der Erststimme für Grün, gefolgt von 26,8 Prozent für die CDU. Diese Betrachtung ist rein statistisch, denn die Grenze der zwei Bonner Landtagswahlkreis teilt auch den Stadtbezirk Bonn. In beiden Landtagswahlkreise setzten sich die CDU-Direktkandidaten durch. Die getrennte Betrachtung der Stadtbezirke Bonn, Hardtberg, Beuel und Bad Godesberg fördert noch einige andere statistische Unterschiede zutage, zum Beispiel bei der Wahlbeteiligung.

Vergleicht man hier die vier Stadtbezirke, gibt es eine starke Abweichung in Hardtberg. Hier nutzten 56,4 Prozent der Wahlberechtigten die Möglichkeit zur Stimmabgabe. Zum Vergleich: In Beuel waren es 64,2, im Stadtbezirk Bonn 62,1 und in Bad Godesberg 61,2 Prozent Wahlbeteiligung. Im NRW-Durchschnitt liegt die Wahlbeteiligung allerdings noch unter der in Hardtberg, landesweit gab es am Sonntag mit 55,5 Prozent ein historisch niedriges Ergebnis.

Am Tag nach der Landtagswahl geht es um die Details. Wie haben die Leute in meinem Wahllokal gewählt? Auf der Internetseite der Stadt Bonn können Interessierte die aktuellen Ergebnisse bis auf die Ebene einzelner Stimmbezirke abrufen und mit denen von 2017 vergleichen. Auf dieser Mikroebene werden auch die größten Unterschiede innerhalb einer Partei deutlich, denn die Zweitstimmenergebnisse schwanken stark.

Die CDU beispielsweise hat ihr schlechtestes Ergebnis im Stimmbezirk 35 (Alter Friedhof) mit 9 Prozent. Hier war mit 28 Prozent auch die Wahlbeteiligung besonders niedrig. Den Spitzenwert erreichte die CDU hingegen mit 44 Prozent im Briefwahlbezirk 430B (Duisdorf/Medinghoven).

Die SPD hingegen lag in vier Tannenbuscher Stimmbezirken über 30 Prozent, erhielt im Briefwahlbezirk 160 A (Röttgen/Ückesdorf) aber nur 13,7 Prozent.

Die AfD ist in Endenich-Ost mit 0,7 Prozent besonders schwach, in Lengsdorf-West hingegen bekam sie 15,7 Prozent der Zweitstimmen.

Volt und „Die Partei“ über ein Prozent

Schaut man sich die Beliebtheit der kleinen Parteien in Bonn an, konnten stadtweit nur die Satirepartei „Die Partei“ (1.582 Stimmen/1,1 Prozent) und Volt (2.652 Stimmen/1,9 Prozent) mehr als ein Prozent der Zweitstimmen holen.

Als jüngster Direktkandidat in ganz NRW stand der 18-jährige Jan Arne Wirths mit seinem Namen im Wahlkreis Bonn II auf dem Stimmzettel. Er trat für die Kleinstpartei „Die Humanisten“ an. 279 Wählerinnen und Wähler machten ein Kreuzchen hinter seinem Namen, das sind 0,4 Prozent der Erstimmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort