Wechsel im Bonner Rathaus OB-Büroleiter wird CDU-Geschäftsführer

Bonn · Die CDU-Fraktion ist auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer fündig geworden: Horst Gehrmann soll den Posten übernehmen, wenn Georg Fenninger zum 31. Oktober mit 65 Jahren in den Ruhestand geht.

 Der designierte Geschäftsführer der CDU-Stadtratsfaktion, Horst Gehrmann.

Der designierte Geschäftsführer der CDU-Stadtratsfaktion, Horst Gehrmann.

Foto: Presseamt Bundesstadt Bonn , 531

Derzeit leitet Gehrmann das Büro von Oberbürgermeister Ashok Sridharan im Stadthaus. Kommenden Montag soll die aus 27 Mitgliedern bestehende Fraktion über die Personalie entscheiden. Gehrmann ist der einzige Kandidat. Wie Fenninger auf Anfrage sagte, gehe er davon aus, dass Gehrmanns Wahl „nichts mehr im Weg steht“. Der 59-jährige hatte sich vergangenen Montag in der Fraktion vorgestellt. Gehrmann selbst wollte mit Blick auf die noch ausstehende Wahl nichts zu seiner Nominierung sagen.

Die Laufbahn von Horst Gehrmann

Er ist ein erfahrener Verwaltungsfachmann, der 1978 bei der Stadt Bonn mit der Ausbildung zum gehobenen Dienst begonnen und die Verwaltungsfachhochschule besucht hat. Höhepunkte seiner Verwaltungslaufbahn: Ab 2003 war er Ausbildungsleiter. Von 2011 an übernahm er die Personalamtsleitung, bis Ashok Sridharan ihn 2015 nach seiner Wahl zu seinem Büroleiter machte, ebenfalls ein Amtsleiterposten. In die CDU ist Gehrmann im Alter von 17 Jahren eingetreten. Einen Mandatsposten hat der in Sankt Augustin lebende Beamte auch in anderen Gemeinden nie innegehabt.

Gehrmann gilt als loyal, kommunikativ und innerhalb der Verwaltung als gut vernetzt. Mit ihm hätte Sridharan einen Vertrauensmann in einer Schlüsselposition der Fraktion. Fenninger sagte dazu: „Er wird aber sicher kein Vorposten des OB sein. Wer Horst Gehrmann kennt, weiß, dass er seine Unabhängigkeit hat, und die wird er auch brauchen.“ Im Gegensatz zu Fenninger wird Gehrmann, der mit seiner Lebensgefährtin eine Tochter hat, kein parlamentarischer Geschäftsführer sein.

Fenninger bleibt der Stadt weiter erhalten

Fenninger selbst kündigte an, die komplette Wahlperiode bis 2020 als Stadtverordneter weitermachen zu wollen. Danach wolle er aufhören, „bevor die Leute mit dem Finger auf mich zeigen“. Fenninger hat vor zehn Jahren den Geschäftsführerposten übernommen. Zuvor war er mehr als drei Jahrzehnte lang beim Bundesverfassungsschutz tätig. Die Geschäftsführerverträge laufen in der Regel über einen Zeitraum von fünf Jahren, das ist aber auch verhandlungsabhängig.

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