FC Rot-Weiß Lessenich OB: Stadtrat soll gegen Auflagen votieren

LESSENICH/MESSDORF · Wie gerne würde der FC Rot-Weiß Lessenich 1951 seine Plätze sanieren und Kunstrasen auftragen. Doch der Landschaftsbeirat, ein unter anderem mit Naturschutzverbänden besetztes Gremium, macht den Kickern einen Strich durch die Rechnung.

Damit das ganze Projekt am Ende nicht gefährdet ist, wendet sich Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch nun mit einer Dringlichkeitsentscheidung an den Stadtrat, der am 4. September tagt.

Das Problem ist der bestehende Bolzplatz hinter dem großen Spielfeld, der in ein von drei Seiten eingezäuntes Kleinspielfeld mit Kunstrasen umgewandelt werden soll. Ein Teil davon liegt allerdings im Landschaftsschutzgebiet - sprich dem Meßdorfer Feld.

Nun hatte der Beirat einige Auflagen gemacht: So soll erst mal auf den Kunstrasen verzichtet werden, ein Gitterzaun sei abzubauen, der Ballfangzaun solle mit Sträuchern und Rankpflanzen begrünt werden, "um eine Kollision von Vögeln (zum Beispiel Eulen)" mit dem Zaun zu verhindern.

Das gesamte Spielfeld sei dann noch in Richtung Bonner Logsweg zu verschieben, "um die vorhandene Heckenstruktur zu schützen", so der Landschaftsbeirat.

Solche Auflagen können nun das gesamte Sanierungsprojekt gefährden, heißt es sinngemäß in dem Dringlichkeitsantrag. Der Rat könne aber einschreiten, indem er die Auflagen für unberechtigt hält, und damit die Sanierung von entgegenstehenden Regelungen des Landschaftsplans Kottenforst befreien.

Laut Stadt hat der FC Rot-Weiß Lessenich als Bauherr die Sanierung des großen Platzes zusammen mit der des kleinen ausgeschrieben. Entsprechend günstig ist der Preis. Sollte nun einmal auf Kunstrasen verzichtet werden müssen, wäre eine neue Ausschreibung nötig.

Dann wird alles wohl teurer, "was die Finanzierung der Gesamtmaßnahme gefährdet", so der Dringlichkeitsantrag. Außerdem könnten durch zu erwartende Verzögerungen auch Fußballspiele der Meisterschaft nicht wie geplant ausgetragen werden.

Es gibt beim FC 17 Jugendmannschaften, die auf den Kunstrasen angewiesen sind. Denn den kann man am längsten nutzen - vor allem auch in den Wintermonaten. Auf einem Rasen- oder Tennenplatz ist das laut Stadt alles schwieriger. Es könnten weniger Mannschaften trainieren, die Zahl der Mitglieder müsste gesenkt werden.

Ein weiteres Argument: Die Pflege von Rasen ist aufwendig. Laut Verwaltung wurde das Kleinspielfeld so geplant, "dass es sich innerhalb des im Wege des Erbbaurechts zu vergebenden städtischen Grundstückes befindet".

Käme das Spielfeld woanders hin, läge es auf fremden Grundstücken. Sie müssten gekauft werden müssten - das kostet nicht nur, verlängert auch die Sanierung, so die Stadt. So empfiehlt sie, nur zwei Auflagen zu erfüllen: den Abbau des Gitter- und die Begrünung des Ballfangzauns.

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