Kommentar zum Stadtmarketingkonzept Ode an die Stadt Bonn

Meinung | Bonn · Wie man es auch macht, manchen kann man es nicht recht machen, glaubt GA-Redakteurin Lisa Inhoffen und spricht sich für Beethoven als zentrale Figur des Bonner Stadtmarketings aus.

Die Beethoven-Statue auf dem Münsterplatz.

Die Beethoven-Statue auf dem Münsterplatz.

Foto: picture alliance / dpa

Jahrzehntelang hat sich die Stadt Bonn die Kritik gefallen lassen müssen, ihren größten Sohn nicht angemessen zu präsentieren und in ihre Imagekampagnen einzubinden. Eine Kritik, die sicher auch zu Recht geübt worden ist. Jetzt steht Ludwig van Beethoven im Mittelpunkt des neuen Stadtmarketingkonzepts, doch auch das stößt wieder auf Unmut. Den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses steckt nun zu viel Beethoven in der Bonn-Kampagne. Ja, was denn nun?

Zur Erinnerung: In einer Infas-Umfrage von 2016 gaben 64 Prozent der Befragten an, dass Beethoven wichtig für das Ansehen der Stadt Bonn sei. Und 69 Prozent hielten die Marke Beethoven für ein geeignetes Mittel, um Bonn in der Welt bekannt zu machen. Es ist also nur folgerichtig, den Komponisten endlich zum Werbeträger, zum Botschafter der Stadt Bonn zu küren. Und das natürlich über das Jubiläumsjahr 2020 hinaus.

Natürlich ist Bonn auch UN-Stadt, Stadt der Wissenschaft und Forschung sowie Stadt am Rhein (wobei das linksrheinische Ufer und auch die Erreichbarkeit desselbigen nicht gerade eine touristische Attraktion darstellen). Diese Vielfalt Bonns lässt sich aber doch trefflich mit Beethoven und dessen Werk, das nach wie vor Alt und Jung! begeistert, verknüpfen: „Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüder, überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen. Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt! Freude, schöner Götterfunken...“ Als 1985 der letzte Satz von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie offiziell Europahymne wurde, hieß es zur Begründung, sie versinnbildliche die Werte, die alle teilen, sowie die Einheit in der Vielfalt. Damit ist eigentlich alles gesagt.

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