Ursache noch unklar Ölteppich lag auf dem Rhein in Bonn

Bonn · Ein großer Ölteppich lag am Dienstag auf dem Rhein in Bonn. Woher die Verunreinigungen kommen, wird derzeit ermittelt. Die Polizei sucht nach dem Verursacher und bittet um weitere Zeugenhinweise.

 Dieses Foto machte GA-Leser Harald Talarczyk am Dienstagabend um 20:41 Uhr auf der Konrad-Adenauer-Brücke. Ein öliger Teppich zieht sich über den Rhein.

Dieses Foto machte GA-Leser Harald Talarczyk am Dienstagabend um 20:41 Uhr auf der Konrad-Adenauer-Brücke. Ein öliger Teppich zieht sich über den Rhein.

Foto: HTalarczyk

Ein breiter ölig schimmernder Teppich zog sich am Dienstabend über den Rhein. So beschreibt es GA-Leser Harald Talarczyk, der an dem Abend mit dem Fahrrad über die Konrad-Adenauer-Brücke fuhr und von dem Ereignis ein Foto machte. „Ich habe gegen 20:15 Uhr eine massive Ölverschmutzung des Rhein festgestellt. Und zwar auf der gesamten Flussbreite“, schreibt uns Talarczyk. Die Verschmutzung dauerte auch weiter in die Abendstunden an. Auch um 21 Uhr sei sie noch zu sehen gewesen. Sie müsste von einem massiven Leck irgendwo flussaufwärts herrühren, vermutet Talarczyk. Die Polizei hatte er informiert, die ihm gesagt habe, dass sie davon bereits wisse und es sich dabei ums Palmöl handeln solle.

Erste Beobachtungen in Linz

Auf Nachfrage bei der Direktion der Wasserschutzpolizei Duisburg bestätigt Pressesprecher Jonas Tepe, dass gegen 15.40 Uhr ein Ruderbootfahrer bei Andernach eine Verunreinigung gemeldet hat. Diese solle gegen 20 Uhr dann auch in Höhe der Kennedybrücke zu sehen gewesen sein. Dabei habe es sich um eine dünnschichtige, geruchlose, milchig graue Substanz gehandelt. Die Wasserschutzpolizei in Andernach bestätigt das. „Vom Ausmaß her konnte ein Polizeihubschrauber den Teppich von Linz bis Köln beobachten“, sagt Bernd Spoo von der Wasserschutzpolizei Andernach. Man gehe aber nicht davon aus, dass es von einem Schiff komme. „Es sieht so aus, als ob es landseitig wohl irgendwo eingeleitet wird.“

So sollen Zeugen der Polizei unterschiedliche Wahrnehmungen berichtet haben. „Das geht von Geruch nach altem Frittenfett bis zu geruchslos“, so Spoo. Dabei könne es sich um Palmöl handeln. „Wir haben Firmen in unserem Bereich, die so etwas in den Rhein einleiten.“ Das sei auch genehmigt und nicht strafbar.

Polizei sucht noch den Verursacher

Bereits am Dienstagvormittag habe gegen 10:30 Uhr eine Frau Verschmutzungen in Höhe Plittersdorf gemeldet. Kurz darauf sei die Wasserschutzpolizei Wache Bonn vor Ort gewesen und habe etwa auf Höhe Plittersdorf am linksrheinischen Ufer ein „mineralölhaltiges Produkt“ entdeckt. Es solle eine Fläche von 0,5 mal zwei Metern gehabt haben. Umliegende Schiffe konnten als Quelle der Verunreinigung ausgeschlossen werden. Dieser Fall stehe nicht im Zusammenhang mit dem großen Teppich am Dienstagabend.

Weiter wurde vorerst nichts unternommen. „Die Kollegen aber eine Anzeige geschrieben, weil es sich um eine Straftat handelt“, so der Sprecher der Wasserschutzpolizei. Weitere Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei Wache Bonn unter der Nummer 0203/2803112 zu wenden.

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