BONNsmart der SWB Wie das kontaktlose Zahlen im Bonner ÖPNV funktioniert

Bonn · Wer BONNsmart in Bussen und Bahnen nutzt, muss vorab kein Ticket kaufen. Für die Nutzung müssen aber einige Voraussetzungen erfüllt sein. Wir erklären, wie das System funktioniert.

 Die Stadtwerke haben kontaktloses Zahlen in ihren Bussen und Bahnen eingeführt.

Die Stadtwerke haben kontaktloses Zahlen in ihren Bussen und Bahnen eingeführt.

Foto: Meike Böschemeyer/MTEIKE BOESCHEMEYER

Mit dem Stadtwerke-Angebot BONNsmart soll der Ticketkauf für die Fahrt mit Bus und Bahn genauso einfach sein wie das Bezahlen an der Supermarktkasse. „Mit diesem Service machen wir es unseren Fahrgästen so bequem wie möglich“, stellt SWB-Projektleiter Reiner Brämer die Vorzüge des bargeld- und kontaktlosen Bezahlens vor. Um das System nutzen zu können, müssen aber einige Voraussetzungen erfüllt sein.

Beim Einsteigen hält man Kredit- oder EC-Karte, Telefon oder Uhr einfach an eines der stationären Prüfgeräte. Die Stadtwerke haben diese „Validatoren“ in allen 230 Bussen sowie den rund 100 Bahnen eingebaut.

Eingesetzt werden können Kredit- oder Girokarte mit einem entsprechenden Chip sowie ein Smartphone oder eine Smartwatch (jeweils mit NFC, Near Field Communication). Eine spezielle App muss nicht geladen werden. „Wichtig ist nur, dass das Zahlungsmittel in der Lage ist, zu funken“, erläutert Brämer. Und das könnten mittlerweile fast alle Medien. „Bei Karten erkennt man das an dem aufgedruckten Wellensymbol. Alle neuen Karten verfügen über diese Funktion“, so der Experte. „Um das Smartphone zum Bezahlen nutzen zu können, muss man sich im Vorfeld an seine Bank wenden, damit das Gerät für kontaktloses Bezahlen freigeschaltet und mit dem Online-Banking verbunden werden kann“, erklärt Stefanie Zießnitz von den Stadtwerken auf Anfrage.

Hat das Lesegerät das entsprechende Zahlungsmittel erfasst, erscheint ein grünes Häkchen auf dem Display und ein Signal bestätigt die erfolgreiche Registrierung. „Sobald der grüne Haken erscheint, kann man sicher sein, dass alles funktioniert hat“, versichert Bräme. Dasselbe beim Aussteigen: Karte kurz ans Lesegerät halten und auschecken – fertig. Um den jeweils günstigsten Tarif zu erhalten, ist es wichtig, sich bei jeder Fahrt ein- beziehungsweise abmeldet. Auch wenn man umsteigt. Mit diesen Daten wird dann nach 24 Stunden abgerechnet. Das System berücksichtigt dabei alle Fahrten eines Tages und errechnet den jeweils besten Preis. Einzelfahrten werden summiert und falls möglich mit dem nächsten, günstigeren Produkt (zum Beispiel Tagesticket) verrechnet.

Für jede Fahrt erhält der Kunde eine entsprechende Transaktionsnummer. Diese findet er auf seinen Kontoauszügen oder kann sie beim Online-Banking abrufen. Werden die Fahrten nicht mit einer Bankkarte, sondern mit dem Smartphone gekauft, dann wird die Höhe des fälligen Betrags direkt an die eigene Bank weitergeleitet. „Das Handy ist dann nur eine Schnittstelle, so Brämer. Weitere Gebühren fallen demnach nicht an.

Bei einigen Kartenanbietern ist es möglich, dass ähnlich wie beim Hinterlegen einer Kaution beim Einchecken ein Betrag von maximal 18 Euro „geblockt“, aber nicht abgebucht wird. „Hier wird beim Einchecken geprüft, ob die Karte tatsächlich existiert, entsperrt und gültig ist“, so Brämer. Sobald nach 24 Stunden der tatsächliche Fahrpreis feststeht, wird das Konto ausschließlich mit diesem Betrag belastet. Auch wenn man keinen gedruckten Fahrtschein in der Hand hat, muss sich niemand vor einer Kontrolle fürchten. Die Mitarbeiter der Stadtwerke sind mit speziellen Lesegeräten ausgestattet, die sofort erkennen, ob man sich beim Einsteigen eingecheckt hat. Dafür muss der Fahrgast einfach nur kontaktlos Handy, Karte oder Uhr an das Lesegerät halten.

Derzeit gibt es das neue System in den Bus- und Bahnlinien der Stadtwerke. Daher empfiehlt Brämer derzeit allen, die über die Stadtgrenze hinausfahren wollen, sich ein gedrucktes Ticket am Automaten zu ziehen.

Weitere Informationen gibt es auf www.bonnsmart.de.

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