Aids-Stiftung in Bonn Opern-Gala vereint Weltstars und junge Talente

Bonn · Es ist noch eine Weile hin bis zur fünften Festlichen Opern-Gala der Deutschen Aids-Stiftung am 21. Mai, und das konkrete Programm wird sehr zum Leidwesen von Generalmusikdirektor Stefan Blunier wohl erst eine Woche vorher feststehen.

Trotzdem hält die Aussicht auf das kleine Jubiläum die Initiatoren, Sponsoren und Begünstigten der Benefizgala bei der ersten Pressekonferenz im Opernbuffet kaum auf ihren Stühlen. "Das wird ganz, ganz große Oper", schwärmt Intendant Bernhard Helmich beim Blick auf die Besetzungsliste und verspricht ein Defilee der Weltstars. Und Blunier, der vom Stress ständiger Besetzungswechsel im Sieben-Minuten-Takt berichtet, sieht sich an diesem Abend bereits als "Trüffelschwein" nach den Schätzen in der Klassikwelt graben.

Dabei soll der Galaabend, den Stiftung, Theater, Beethoven Orchester und Beethovenfest gemeinsam ausrichten, nach den Worten der Initiatoren Andreas und Arndt Hartwig nicht nur das geübte Klassikpublikum ansprechen, sondern alle Bonner im Kampf gegen die tückische Krankheit vereinen und nebenbei Werbung für den Kulturstandort machen. Die Schirmherrschaft übernimmt Bundestagspräsident Norbert Lammert.

Dass sich der Einsatz lohnt, zeigen zwei nüchterne Zahlen: Lag der Erlös der ersten Veranstaltung 2011 bei stolzen 65.000 Euro, so flossen 2015 bereits 165.000 Euro auf das Konto der Deutschen Aids-Stiftung. Damit komme in diesem Jahr mehr als jeder zehnte Euro für Prävention und Hilfe der Stiftung aus Bonn, berichtete Ulrich Heide von der Stiftung. Mit dem Geld wird ein Projekt in Mosambik unterstützt, das die Kinder HIV-infizierter Mütter vor einer Ansteckung schützt. Aber auch materielle Hilfen der Bonner Aids-Stiftung für Erkrankte und ein neues Aufklärungsprojekt im Frühjahr in der Region sind so möglich.

Für dieses Ziel legen sich nicht nur Großsponsoren wie die Sparkasse Köln-Bonn, die Telekom, Volkswagen und der Verband der Privatkrankenkassen sowie die spendierfreudigen Mitglieder des Kuratoriums um den Vorsitzenden und Sparkassenvorstand Artur Grzesiek - sie geben jeweils mindestens 2500 Euro - ins Zeug. Ebenso wie die Moderatorin Bettina Böttinger verzichten alle Solisten auf ihre Gage. Ihr Kommen zugesagt haben unter anderem der Tenor Andrea Carè, die Sopranistin Anett Fritsch, die Mezzosopranistin Ingeborg Gillebo und vor allem die Sporanistin Simone Kermes.

Von letzterer erwartet Helmich Großes: "Sie kämpft mit der Bühne, mit dem Publikum und mit sich selbst", verspricht er. Ein Wiedersehen gibt es mit der Sopranisten Julia Novikova, die einst im Bonner Ensemble wirkte. Neben Auftritten an der Berliner Staatsoper, im Wiener Konzerthaus oder im Royal Opera House in London wird sie 2016 auch einer weiteren Produktion in Bonn Glanz verleihen. Zumindest am 21. Mai könne Bonn mit seiner Aids-Gala der Hauptstadt Berlin sicher das Wasser reichen, freut sich Helmich.

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