Kurz gefragt Ordnung und Unordnung

Bonn · Ansgar Burghof leitet seit 2014 das Gustav-Stresemann-Institut. Mit ihm sprach Gabriele Immenkeppel.

Ansgar Burghof: Wir müssen uns im globalen Maßstab auf neue Strukturen, neue Bewegungen, auch auf neue Ordnungen oder Unordnungen einstellen. Angefangen mit den derzeitigen Renationalisierungstendenzen in Europa bis hin zu den Veränderungen im Nahen Osten und den Auswirkungen auch für unseren Kontinent. Beim Thema Migration engagieren wir uns ebenfalls auf vielen Ebenen. Das GSI bietet die inhaltliche und organisatorische Plattform für Diskussionen und macht so den politischen Diskurs transparent und öffentlich.

Europa ohne Grenzen ist weitgehend Realität geworden. Aber ein vereintes Europa?

Burghof: Viele der derzeit in Europa geführten Diskussionen erinnern sehr an die Unsicherheiten von vor 65 Jahren. Die Gründungsidee ist also weiterhin relevant. Denn gerade für junge Menschen ist ein vereintes, grenzenfreies und friedliches Europa eine wichtige Voraussetzung für eine sichere Zukunft. Darüber hinaus müssen wir Menschen bilden, damit sie auf Halbwahrheiten und Fehlinformationen von Populisten nicht hereinfallen.

Auch transatlantische Themen sowie die Rolle im Nahen Osten stehen auf Ihrer Agenda. Was bewegt das GSI aktuell?

Burghof: Gemeinsam mit der Deutschen Initiative für den Nahen Osten laden wir am 26. September zum 4. Nahost-Talk ein. Dort wird es um die Rolle der Türkei im Nahen Osten gehen. Auch der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen und die Auswirkungen auf Europa und Deutschland werden wir thematisieren.

Wie positionieren Sie sich hinsichtlich globaler Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit?

Burghof: Nachhaltigkeit ist in unseren Bildungsangeboten ein großes Thema. Darüber hinaus sind wir auch Austragungsort internationaler Kongresse zum Thema, beispielsweise bei der Resilient-Cities-Konferenzreihe des internationalen Städtenetzwerks ICLEI zu Städten und Klimaanpassung.

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