Auerberger Mitte Ortsausschuss wirft Stadt Tatenlosigkeit vor

Auerberg · Im Rahmen der Beteiligung am integrierten Entwicklungskonzept Auerberg hatten Bürger deutlich ihre Meinung über die Auerberger Mitte kundgetan und von einer hässlichen Betonwüste gesprochen.

 Der Ortsausschuss fordert endlich die Bürgerwerkstatt für die Auerberger Mitte. Der Platz sei in diesen heißen Tage ohne Bäume kaum erträglich.

Der Ortsausschuss fordert endlich die Bürgerwerkstatt für die Auerberger Mitte. Der Platz sei in diesen heißen Tage ohne Bäume kaum erträglich.

Foto: Benjamin Westhoff

Bei Gluthitze ist es in der Auerberger Mitte an der Pariser Straße kaum auszuhalten. Halten sich schon bei erträglichen Temperaturen kaum Menschen dort auf, ist der Platz bei 30 Grad und mehr wie leer gefegt. Kein Wunder, er ist im Wortsinn eine Betonwüste. Ohne Baum und Schatten brennt die Sonne auf das Pflaster. Barfußgehen verbietet sich nicht nur wegen Verletzungsgefahr.

Weil das nicht so sein müsste und längst Abhilfe geschaffen sein könnte, hat die Geduld beim Ortsausschuss Auerberg langsam ihr Ende erreicht. „Dieser Platz ist bekanntermaßen ohne jegliche Aufenthaltsqualität“, sagt der Vorsitzende Vorsitzende Gert-Michael Schwaegermann. Der Ortsausschuss wartet seit November 2018 auf das vom Stadtrat beschlossene Werkstattgespräch. Thema soll die Gestaltung des Platzes sein. Versprochen war ein zeitnaher Termin. „Es ist unverständlich, dass die Verwaltung nicht längst tätig wurde, zumal Einigkeit besteht, dass die Fläche dringend verbessert werden muss“, ärgert sich Schwaegermann.

Eigentlich wollte die Verwaltung am „Tag der Nachbarn“. am 24. Mai, die Auerberger zur Bürgerwerkstatt einladen. Im Vorfeld hatte das Presseamt angekündigt, dass die Verwaltung dann bis Ende Mai einen Fahrplan für die Umsetzung erarbeitet. An dem Tag wurde das neue Quartiers- und Jugendzentrum Auerberg an der Stockholmer Straße 23 eingeweiht. Die Bürgerwerkstatt fand nicht statt.

Auf dem Platz fehlen Bäume, eine grüne Zone in der Mitte, Bänke, Spielmöglichkeiten für Kinder – und ein kühlender Springbrunnen.

Nach Ansicht des Ortsausschusses sollte es zudem eine Möglichkeit zur Toilettennutzung geben. „Wir hoffen, dass es nach den Sommerferien endlich zu dem Werkstattgespräch kommt“, so Schwaegermann. Nachdem die Festwiese an der Kopenhagenerstraße wegen der Bauarbeiten an der Bernhardschule für die nächsten zwei Jahre nicht mehr nutzbar sei, werde eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität der Auerberger Mitte umso dringender. Zur Möblierung des Platzes gibt es seit 2017 konkrete Vorschläge.

Im Rahmen der Beteiligung am integrierten Entwicklungskonzept Auerberg hatten Bürger sehr deutlich ihre Meinung über die Auerberger Mitte kundgetan und von einer hässlichen Betonwüste gesprochen.

Auch die soziodemografische Analyse des Ortsteils, die Bestandteil des Entwicklungskonzeptes ist, legt nahe, dass dem Areal in der Auerberger Mitte als Treffpunkt eine wichtige Funktion zukommt. Auerberg verzeichnet einen starken Bevölkerungszuwachs, mit einem im Vergleich zur Gesamtstadt höheren Anteil an Alleinerziehenden und Senioren. Zudem stellen die ausländische Bevölkerung sowie Menschen mit Migrationshintergrund eine große Gruppe. Verglichen mit Gesamtbonn hat der Ortsteil einen höheren Anteil an ausländischer Bevölkerung mit einer jüngeren Altersstruktur. Als ein Defizit nennt die Analyse die Gestaltung und Attraktivität der Auerberger Mitte.

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