Poppelsdorfer Straßenfest Ortsbund will Trittbrettfahrer ausbremsen

Poppelsdorf · Rote Zahlen in der Vereinskasse, dazu noch Außenstände bei Teilnehmern: Der Ortsbund Poppelsdorf zieht für das nächste Straßenfest am 16. September die Notbremse, um Trittbrettfahrern das Handwerk zu legen.

 Das Poppelsdorfer Straßenfest wurde im vergangenen Jahr von einem professionellen Veranstalter organisiert. Der Ortsbund blieb dennoch auf offenen Rechnungen sitzen.

Das Poppelsdorfer Straßenfest wurde im vergangenen Jahr von einem professionellen Veranstalter organisiert. Der Ortsbund blieb dennoch auf offenen Rechnungen sitzen.

Foto: Horst Müller

Und das funktioniert so: Der Verein hat bei der Stadt für den Tag den Widerruf der Sondernutzungserlaubnis beantragt. Die brauchen Gastronomen und Händler grundsätzlich, wenn sie vor ihrem Laden Tische, Stühle oder Verkaufstische aufstellen wollen. Sie nähmen die damit verbundenen Rechte auch meist ganzjährig in Anspruch, erklärt Markus Schmitz vom Presseamt der Stadt. „Denn sie nutzen ja öffentlichen Raum.“

Ohne diese Sondernutzungserlaubnis beim nächsten Poppelsdorfer Straßenfest läuft alles nach den Spielregeln des Ortsbundes: Nur wer Standgebühr zahlt, darf mitmachen. Die Stadt kann die Beweggründe der Poppelsdorfer nachvollziehen. Einen Widerruf habe es schon an anderer Stelle in Bonn gegeben, zuletzt anlässlich des Bonn-Festes.

Nach Auskunft des Vorsitzenden Adrian Brühl haben beim Straßenfest 2016 vier Gastronomen mitgemacht, aber nicht – wie alle anderen – gezahlt. „Wir wollen gleiches Recht für alle“, sagt der 23-Jährige. Unterm Strich fehlten allein durch die säumigen Zahler rund 2000 Euro in der Kasse des von Ehrenamtlern geführten, eingetragenen Vereins. Brühl freut sich, dass zwei Händler nach Begleichung ihrer Standgebühr sogar noch etwas zusätzlich gespendet hätten. Der Ortsbund versucht nun, das verloren gegangene Geld durch die Trittbrettfahrer noch einzutreiben. Klar sei auf jeden Fall, dass sie erst dann in diesem Jahr mitmachen können, wenn sie auch die Rechnung von 2016 begleichen.

Wer voriges Jahr mitmachen wollte, musste höhere Gebühren in Kauf nehmen, da der neue Ortsbund das große Fest nicht mehr selbst ehrenamtlich organisieren konnte und einen Veranstalter buchte. „Das hat viel Geld gekostet“, sagt Brühl. Letztlich habe es auch viele Probleme bereitet: „Es ist gar nicht gut gelaufen“. So suche man derzeit noch nach einem geeigneten Organisator für dieses Jahr.

Aber auch Akteure seien noch willkommen: Jugendgruppen, junge Bands oder Orchester. „Es ist auf jeden Fall ein Fest für die Vereine. Das wollen wir herausstellen. Die Gastronomen unterstützen das“, sagt Brühl. Mit anderen Worten: Das Straßenfest soll nach Meinung des Ortsbundes wieder mehr den Charakter bekommen, den es am Anfang hatte. Laut dem Vorsitzenden beteiligen sich in der Regel rund 40 Händler und Gastronomen, dazu um die 20 Vereine.

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